Soziale Mindeststandards weltweit!

Göppel: Faire Produkte kennzeichnen

Herrieden, 10. September 2009 – Die indonesische oder chinesische Arbeiterin verdient 40 Cent je Paar Turnschuhe, die in Deutschland 100 Euro im Laden kosten. In Dänemark entlassen Schlachthäuser Metzger, weil bei der deutschen Konkurrenz polnische oder ungarische Subunternehmer für weniger als fünf Euro die Stunde schuften.

Die Globalisierung hat zwei Seiten. Sie führt einerseits zu einer Globalisierung von Ideen und führt Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammen. Der Wohlstand in vielen Schwellenländern steigt. Auf der anderen Seite steht in fast allen Staaten die wachsende Ungleichheit. Josef Göppel hält deshalb soziale Mindeststandards für notwendig: „Die Finanzkrise hat uns eindrücklich vor Augen geführt, dass der ungezügelte Kapitalismus gerade die Schwachen auszehrt. Wir brauchen weltweit einen Siegeszug der Sozialen Marktwirtschaft. Die Wahrung von grundlegenden Menschen-, Arbeits- und Umweltrechten muss im Welthandelsabkommen verankert werden. Deutschland muss mit seinen europäischen Partnern die Initiative für eine faire und entwicklungsfördernde Welthandelsorganisation ergreifen. Nur so lässt sich der Wettbewerb um die niedrigsten Lohn- und Sozialstandards stoppen.“

Als Sofortmaßnahme will der CSU-Bundestagsabgeordnete bei einer Regierungsbeteiligung der Union eine Ausweitung der Kennzeichnung fairer Produkte in die Koalitionsverhandlungen einbringen. „Viele Verbraucher sind bei einer glaubwürdigen Kennzeichnung bereit, für menschenwürdig hergestellte Produkte einen angemessenen Preis zu bezahlen. Bei Bioprodukten hat auch erst ein staatlich garantiertes Siegel den Durchbruch gebracht. Dasselbe fordere ich für sozial gerechte Produkte.“

Artikel vom: 10.09.2009 09:32