Pressemitteilung

Buchvorstellung mit Kanzlerin Merkel
12. April 2005 - Josef Göppel überreicht mit Co-Autor Joachim Pfeiffer sein neues Buch an Fraktionschefin Angela Merkel.

Umwelt- und Wirtschaftspolitiker der Union legen gemeinsames Konzept vor

Berlin, 14. April 2005 - Neue Töne aus der Union zum Thema Arbeitsplätze und Umweltschutz. Der CSU-Umweltexperte Josef Göppel und der CDU-Wirtschaftsfachmann Dr. Joachim Pfeiffer legten in Berlin erstmals ein gemeinsames Konzept für mehr Beschäftigung durch innovative Umweltpolitik vor. Die beiden Bundestagsabgeordneten erstellten in zweijähriger Abstimmungsarbeit eine Denkschrift mit dem Titel "Konjunktur durch Natur", die den zuständigen Gremien der Fraktion auch bereits vorgestellt wurde. Ihre These: In einem naturverträglichen Wirtschaften schlummern gewaltige Innovationspotentiale, die enorme volkswirtschaftliche Kosten einsparen, mehr Beschäftigung schaffen und neue Märkte erobern können. Die einzelnen Schritte müssten gemeinsam mit der Wirtschaft entwickelt werden, doch die Autoren betonen auch: "Je strikter und glaubwürdiger die Rahmensetzung der Politik ist, umso weniger muss sie eingreifen."

Die beiden 2002 in den Bundestag gewählten Politiker wollen mit ihrem Konzept einen neuen Anlauf unternehmen, um den angeblichen Gegensatz zwischen Wirtschaftsentwicklung und Umweltschutz zu überwinden.

Für Wirtschaftspolitiker Pfeiffer bewegen sich "Ökologie und Ökonomie nicht auf gegenläufigen Gleisen. Um mehr Wachstum und Beschäftigung zu erzeugen, müssen beide eine Symbiose bilden!"

Josef Göppel, Initiator der Denkschrift, verweist auf zahlreiche Übereinstimmungen zwischen Funktionsabläufen der Natur und dem Wirtschaftsgeschehen. Das gelte zum Beispiel für den Wachstumsverlauf in natürlichen Systemen, die Stoffkreisläufe oder den Umgang mit Wettbewerbsdruck. Die Organisationsmuster der Natur böten überraschende Orientierungshilfen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Göppel: " Die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft decken sich mehr als jede andere Wirtschaftsordnung mit den elementaren Gesetzen des Lebens auf der Erde. Wir müssen es schaffen, dieses Erfolgskonzept auch in die globalisierte Wirtschaft einzuführen und damit dem schrankenlosen Wettbewerb faire Regeln zu geben. Ansonsten drohen immer mehr soziale Ungerechtigkeit, Zerstörung der Lebensgrundlagen und volkswirtschaftliche Reparaturkosten."

Die beiden Unionspolitiker belassen ihren Appell nicht bei grundsätzlichen Erwägungen. Die Kapitel Energie, Verkehr, Rohstoffe, Wasser und Boden enden jeweils mit einem konkreten politischen Handlungsvorschlag. Im Mittelpunkt stehen die Forderungen nach einer einheitlichen europäischen Energiebesteuerung sowie dem allmählichen Umstieg der Verkehrsfinanzierung auf streckenbezogene Nutzungsgebühren, der gezielteren Förderung von energetischer Altbausanierung und der Einführung differenzierter Grundsteuersätze zur Eindämmung des Flächenverbrauchs in Deutschland. Im Schlusskapitel "Die eine Erde" verlangen sie die Einbeziehung der internationalen Kapitalmärkte in die Finanzierung der weltweiten Entwicklungszusammenarbeit.

Alles in allem ist es den beiden Parlamentariern gelungen, trotz der Unterschiedlichkeit ihres persönlichen Werdegangs eine Publikation aus einem Guss vorzulegen. Sie schufen kein wissenschaftliches Werk, sondern ein wohltuend sachlich zu lesendes Konzept für den Brückenschlag zwischen Ökonomie und Ökologie in der politischen Praxis. Es geht vor allem um Innovationen beim Einsatz von Rohstoffen und Energie, so dass auch kommenden Generationen noch Spielräume für eigene Lebensentwürfe bleiben.

Josef Göppel und Joachim Pfeiffer wollen, dass über ihre Ideen diskutiert wird, ohne Scheuklappen und über ausgetretene parteipolitische Pfade hinaus.

Konjunktur durch Natur
Wege zu mehr Beschäftigung mit marktwirtschaftlicher Umweltvorsorge
R. Mankau Verlag, 1. Aufl. April 2005
86 S., 9,90 Euro; ISBN 3-9809565-8-X

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Ökologie und Ökonomie - von der Koexistenz zur Symbiose
2.1 Ökologie
2.1.1 Energiefluss
2.1.2 Stoffkreislauf
2.1.3 Vielfalt des Lebens
2.1.4 Zusammenspiel selbstständiger Untereinheiten in einem Netzwerk
2.1.5 Wachstum aus ökologischer Sicht
2.1.6 Wettbewerb in der Natur
2.2 Ökonomie
2.2.1 Öffentliche Güter und externe Kosten
2.2.2 Die Soziale Marktwirtschaft und ihre ökologische Ergänzung
2.2.3 Wachstum aus ökonomischer Sicht
2.2.4 Arbeitslosigkeit

3. Umwelt und Beschäftigung
3.1 Von der Nachsorge zur Vorsorge
3.2 Beschäftigungseffekte

4. Unser Ansatz für eine Symbiose zwischen Ökonomie und Ökologie
4.1 Unsere Prämissen
4.2 Unser Konzept einer marktkonformen Energiesteuer
4.3 Unsere Instrumente
4.3.1 Abbau naturschädigender Subventionen und Chancengleichheit im Wettbewerb
4.3.2 Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz
- Im Gebäudebereich
- Im Verkehrsbereich
- Im Bereich der Kraftwerke und der Industrie
4.3.3 Vermehrter Einsatz erneuerbarer Energien
4.3.4 Maßnahmen zur Steigerung der Materialproduktivität
4.3.5 Maßnahmen zum ressourcenschonenden Umgang mit Wasser
4.3.6 Maßnahmen zum nachhaltigen Umgang mit Boden und Landschaft
4.3.7 Regionale Wirtschaftskreisläufe
4.4 Beschäftigungswirkung der vorgeschlagenen Maßnahmen

5. Konkrete Modellprojekte und Beispiele

6. Die eine Erde

7. Das Wesentliche in Kürze
7.1 Zusammenfassung
7.2 Summary
7.3 Résumé

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Zusammenfassung: Das Wesentliche in Kürze

Die Reformdebatte in Deutschland konzentriert sich bisher fast ausschließlich auf das Verhältnis von Wirtschaft und Sozialpolitik. Eine Verknüpfung mit ökologischen Aspekten findet kaum statt. Aktive Umweltvorsorge gehört jedoch als wesentliche Säule ebenso zum Zieldreieck der Nachhaltigkeit wie ökonomische und soziale Gesichtspunkte. Eine vorsorgende Umweltpolitik birgt zudem erhebliche Innovationspotenziale und neue Beschäftigungschancen.

Parallelen von Natur und Wirtschaft


Wachstums- und Wettbewerbsvorgänge in der Natur weisen erstaunliche Parallelen zum menschlichen Wirtschaften auf. Die Autoren plädieren deshalb für die Übernahme von Gesetzmäßigkeiten und Organisationsmustern der Natur in das menschliche Wirtschaften.

  • Das gilt zum Beispiel für das Prinzip der inneren Differenzierung, also der Herstellung größtmöglicher Vielfalt. Vielfalt und Wettbewerb bringen deutlich mehr neue Ideen und Innovationen hervor als monopolistische Strukturen.
  • Die Produktzyklen der Wirtschaft ähneln den Zyklen im Wachstumsverlauf natürlicher Systeme. Allerdings wird in der Natur das Mengenwachstum durch Faktoren wie Nahrungsangebot und Konkurrenzdruck im Gleichgewicht gehalten! Der Mensch kann dagegen die begrenzten Naturgüter mit neuen Lösungen wirksamer nutzen und so zusätzliches Wachstum ermöglichen.
  • Wettbewerb prägt auch in der Natur das Aussehen aller Lebensgemeinschaften. Die beiden klassischen Antworten auf Wettbewerbsdruck, Ausbreitung und Nischenbesetzung, finden sich im menschlichen Wirtschaften gleichermaßen.
  • Eine interessante Parallele zu ökologischen Prinzipien gibt es schließlich auch bei staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft. Sie sollen marktkonform und möglichst gering sein. Bei der Umwandlung von Stoffen soll die Eindringtiefe ebenfalls möglichst gering gehalten werden, damit der chemische Grundaufbau unangetastet bleibt.

Effizienterer Rohstoff- und Energieeinsatz

Die wirtschaftliche Tätigkeit muss effizienter werden. Es geht um den Übergang zu einer Wirtschaftsweise mit höherer Ressourcenproduktivität, also zu einem Wirtschaften, das die natürlichen Ressourcen schonender und lohnender einsetzt. Der vorgeschlagene ordnungspolitische Rahmen sorgt dafür, dass dabei der soziale Ausgleich gewahrt und die ökologischen Grenzen respektiert werden.

Der Verbrauch an Umweltgütern und Rohstoffen muss durch intelligente Steuerungsmechanismen wesentlich verringert und effizienter gestaltet werden. Bei richtiger Rahmensetzung ist der Markt in der Lage, hierfür geeignete technische Lösungen zu finden. In der Vergangenheit entsprang ein Großteil der Produktivitätsgewinne dem effizienteren Einsatz des Faktors Arbeit. In einer wissensbasierten Ökonomie wird es mehr auf Effizienzsteigerungen beim Einsatz der natürlichen Ressourcen ankommen. Das bringt neue Produkte, Dienstleistungen, Märkte und Arbeitsplätze mit sich.

Bislang werden die externen Umweltkosten, die durch die Nutzung der natürlichen Ressourcen entstehen, nicht oder höchst unzulänglich in die Preisbildung einbezogen. Im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens muss sich das ändern. Dazu schlagen die Autoren eine Mischung aus ordnungsrechtlichen und marktwirtschaftlichen Instrumenten vor. Ihre Prämissen sind Marktkonformität, Priorität für kosteneffiziente Maßnahmen, ökologische Wirksamkeit sowie die Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit.

Umweltvorsorge zielt auf Verhaltensänderungen. Je strikter und glaubwürdiger die Politik ihre Ziele setzt, um so weniger muss sie tatsächlich eingreifen. Subventionen müssen zeitlich begrenzt und transparent, also direkt, sein. Die verfolgten Ziele müssen mit einem Minimum an Kostenaufwand oder einem Maximum an ökologischem Nutzen verbunden sein. Konkret bedeutet dies etwa für den Klimaschutz, Maßnahmen vor allem dort anzusetzen, wo die Kosten zur Vermeidung von Treibhausgasen am geringsten sind. Das sind eindeutig die Bereiche Gebäudeheizung, Warmwassergewinnung und Verkehr.

Alle Verursacher von Umweltbelastungen sollen Anreize erhalten, kontinuierlich nach Möglichkeiten zu suchen, weniger natürliche Ressourcen in Anspruch zu nehmen. In der Folge wird ein beschäftigungswirksamer Innovationsschub ausgelöst. Alle vorgeschlagenen Instrumente sind volkswirtschaftlich aufkommensneutral konzipiert.

Marktkonforme Energiesteuer -
Kernstück einer ökologischen Finanzreform


An die Stelle der jetzigen Ökosteuer soll eine aufkommens- und wettbewerbsneutrale Energiesteuer treten, die alle Energieträger entsprechend ihrer relativen Umweltbelastung heranzieht. Deutschland muss dabei europäischer Schrittmacher sein und auf die schnelle Einführung einer angeglichenen Energiebesteuerung in der Europäischen Union (EU) dringen. Die Energiebesteuerung muss langfristig angelegt sein und in sehr kleinen Schritten ansteigen. Damit kann jeder Akteur seine Einsparmöglichkeiten überprüfen und bei Neu- und Ersatzinvestitionen die Energieeffizienz als wichtiges Kriterium einbeziehen. Dies ist die Quelle für die gewünschte Innovationsdynamik. Insgesamt darf die Wirtschaft steuerlich nicht stärker belastet werden. Unternehmen, die am Emissionshandel teilnehmen, erbringen ihren Beitrag zur Reduktionsminderung über dieses Instrument und sind von der Steuer auszunehmen.

Flugverkehr

Ökologisch kontraproduktive Subventionen müssen abgebaut werden. Die gegenüber anderen Verkehrsträgern wettbewerbswidrige Befreiung des Luftverkehrs von der Mineralölsteuer ist nicht mehr zu vertreten. Als Einstieg in eine EU-weite Kerosinbesteuerung könnte der Mindestsatz für Dieselkraftstoffe gelten. Alternativ dazu schlagen die Autoren die Einbeziehung des Luftverkehrs in den europäischen Emissionshandel vor.

Straßenverkehr

Im Straßenverkehr soll eine aufkommensneutrale und verursacherbezogene Streckennutzungsgebühr eingeführt werden. Zum Ausgleich sollen mit Einführung der europaweiten Energiesteuer Mineralölsteuer und Kfz-Steuer wegfallen.

Gebäude

Ein Drittel des deutschen Primärenergiebedarfs wird für Gebäudeheizung und Warmwassergewinnung verwendet. Im Bereich der energetischen Sanierung des Gebäudebestands besteht ein CO2-Einsparpotenzial von 40 %. Es ist dringend geboten, dieses Potenzial besser zu erschließen. Aus den Erträgen der Energiesteuer soll eine direkte Zulage zu den Investitionskosten für energetische Sanierungsmaßnahmen gewährt werden. Ein solches Programm bringt milliardenschwere Investitionen im Gebäudebereich in Gang. Die damit verbundene Wertschöpfung kommt hauptsächlich dem regionalen Handwerk zugute.

Erneuerbare Energien


Das Exportpotenzial erneuerbarer Energieträger muss für Deutschland stärker genutzt werden. Langfristig ist ein deutlich steigender Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergiebedarf anzustreben. Die Förderung dieser Technologien soll bis zum Erreichen der Marktreife mitgetragen werden. Fortschritte bei der Rentabilität müssen sich jedoch deutlicher in den Vergütungssätzen und Instrumenten widerspiegeln. Dabei ist nach Energiequellen differenziert vorzugehen. Besonderes Gewicht muss in Zukunft auf die grundlastfähige Energie aus Biomasse und Wasserkraft gelegt werden.

Materialproduktivität

Die deutsche Industrie ist beim effizienten Materialeinsatz in der Produktion bereits weit vorangekommen. Hierzu haben verlängerte Garantiezeiten und Rücknahmeverpflichtungen sowie die Anreize des Kreislaufwirtschaftsgesetzes beigetragen. Diese Regelungen gilt es auszubauen.

Wasser

Die Letztverantwortung für die Wasserversorgung in kommunaler Hand hat sich bewährt. Sie muss dort verbleiben. Partnerschaftliche Modelle zwischen Trinkwassernutzern und Landwirten in Wasserschutzgebieten sind auszubauen, um die Bauern für Einschränkungen ihrer Nutzung angemessen zu entschädigen.

Boden und Landschaft

Die Flächenneubebauung muss aufgrund der ausufernden Unterhaltskosten für Infrastruktur und deren Anpassung an geringere Bevölkerungszahlen deutlich sinken. Das kann durch die Schließung von Baulücken, die Revitalisierung von Brachflächen sowie die sinnvollere Nutzung vorhandener Erschließungen erreicht werden.

Als möglicher Instrumentenmix bietet sich zum einen an, die Grunderwerbsteuer aufkommensneutral durch eine Neuerschließungsabgabe zu ersetzen. Bereits bebaute Flächen würden dann nicht mehr besteuert. Zum anderen sollte bei baulicher Nutzung von bisher unbebautem Land eine höhere Grundsteuer bei gleichzeitigen Entlastungen im Innenbereich vorgesehen werden. Für neu ausgewiesenes Bauland bietet sich ein Zertifikatehandel zwischen den Kommunen an, wobei auf der Grundlage der Regionalplanung festzulegen ist, wie viel Fläche neu bebaut werden darf.

Um mit intakten Landschaften die Standortqualität zu stärken, ist die Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitikern, Landwirten und Naturschützern, wie sie sich beispielhaft in den Landschaftspflegeverbänden manifestiert, auszubauen. Die Honorierung der Leistungen von Bauern zum Landschaftserhalt muss dauerhaft gesichert werden.

Regionale Wirtschaftskreisläufe

Regionale Wirtschaftskreisläufe sind eine notwendige Ergänzung zur Globalisierung. Sie stabilisieren das Gesamtsystem. Die vorgeschlagenen Instrumente belegen den Transport von Gütern mit seinen externen Kosten. Als Folge davon werden regional hergestellte Güter des täglichen Bedarfs wieder konkurrenzfähiger. Darüber hinaus plädieren die Autoren für die Unterstützung regionaler Initiativen aus Trinkwasser- und Neuerschließungsabgaben. Die Infrastruktur in ländlichen Räumen soll über eine Gemeinwohlpflicht für Dienstleister der Daseinsvorsorge zur Mitversorgung dünn besiedelter Gebiete gesichert werden.

Globale Verantwortung

Abschließend öffnet die Denkschrift den Blick auf unsere globale Verantwortung. Politische Stabilität und wirtschaftliche Wohlfahrt kann es nur bei einer akzeptablen Einkommensverteilung auf der Erde geben. Dringend erforderlich ist deshalb ein Werterahmen für die globalisierte Wirtschaft. Die Weltwirtschaft braucht weltweit gültige Regeln. Dazu müssen die internationalen Organisationen für Soziales und Umwelt mit denselben Sanktionsmechanismen ausgestattet werden wie die Welthandelsorganisation. Die internationalen Kapitalmärkte müssen zur Finanzierung der weltweiten Entwicklungszusammenarbeit herangezogen werden.

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Die Autoren

Josef Göppel, geboren 1950, verheiratet, Vater von vier Töchtern, stammt aus Herrieden (Mittelfranken) und arbeitete über 20 Jahre als Förster im Außendienst. Daneben engagiert er sich seit 1972 in der Kommunal- und Regionalpolitik. Nach achtjähriger Tätigkeit im Bayerischen Landtag wurde er 2002 direkt in den Bundestag gewählt. Dort gehört er dem Umweltausschuss, dem Europaausschuss und dem Parlamentarischen Rat für nachhaltige Entwicklung an.

Der Landwirtssohn leitet seit über 15 Jahren den Umweltarbeitskreis der CSU, deren Umweltprogramm er wesentlich mitgestaltete. Parteiintern gilt Göppel als manchmal unbequemer und hartnäckiger —Querdenkerie. Die Medien sehen in ihm das grüne Gewissen seiner Partei. 1986 gründete der Diplom-Forstingenieur den Landschaftspflegeverband Mittelfranken. Ziel war es, die damals scharfen Gegensätze zwischen Naturschützern und Landwirten zu überwinden. Die Initiative wurde zu einem bundesweiten Erfolgsmodell. Heute gibt es 140 Landschaftspflegeverbände in 14 Bundesländern. Seit 1993 leitet Göppel den deutschen Dachverband.

Dr. Joachim Pfeiffer, geboren 1967, verheiratet, Vater von zwei Söhnen, stammt aus dem Remstal (Rems-Murr-Kreis)und ist Diplom-Kaufmann. Die Diskussion um die militärische Nachrüstung veranlasste ihn 1982 zum Eintritt in die Junge Union, wo er lange Jahre als Kreisvorsitzender und auch auf Bundesebene im Deutschlandrat aktiv war.

Das vielfältige politische Engagement des Reserveoffiziers führte 2002 zum Direktmandat im Wahlkreis Waiblingen für den Deutschen Bundestag. Dort gehört er dem Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit an und beschäftigt sich insbesondere mit Energiefragen. Daneben ist er Vorsitzender der CDU-Fraktion im Verband Region Stuttgart und Kreisvorsitzender der CDU Rems-Murr.

Nach Bundeswehr und Betriebswirtschaftsstudium war Pfeiffer ab 1992 fünf Jahre bei der Energie-Versorgung Schwaben AG tätig. Bis zu seiner Wahl ins Parlament sorgte er als Wirtschafts- und Arbeitsförderer der Landeshauptstadt Stuttgart für die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Kommune.

Pfeiffer sieht sich als Weichensteller für innovative Ansätze. Dabei bewegen sich für den Wirtschaftsexperten Ökologie und Ökonomie nicht auf gegenläufigen Gleisen. Um mehr Wachstum und Beschäftigung zu erzeugen, müssen nach seiner Überzeugung beide eine Symbiose bilden.

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