Autoklimaanlagen serienmäßig mit CO2-Kühlung ausstatten

Berlin, Do., 17.03.2016 -  

In der Bundestagsdebatte zum Antrag „Kältemittel R1234yf aus dem Verkehr ziehen“ regt Josef Göppel MdB an, einen Anreiz vorzusehen, um bei neuen Fahrzeugtypen serienmäßig CO2-Klimaanlagen einzubauen.

Seine Rede als Video finden Sie hier:  

Josef Göppel (CDU/CSU):

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die bisherige Debatte hat schon ein bestimmtes Meinungsbild erbracht, das die Autoindustrie hoffentlich hört. Ich will mir erlauben, das abzurunden. Wir haben rund 30 000 Autobrände im Jahr in Deutschland. Mir ist in der Vorbereitung auf die Rede eine Aussage des Berufsverbandes Feuerwehr zu diesem Thema in die Hände gekommen. Sie lautet:

"Auf Grund der eindeutigen Gefahren für die Fahrzeuginsassen sowie die Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsatzkräfte fordern wir ein Verbot der Verwendung des Kältemittels R1234yf."

Auch der ADAC hat sich erst vor kurzem so geäußert: Er empfiehlt, Klimaanlagen mit dem natürlichen Gaskältemittel Kohlendioxid als besonders umweltfreundliche und sichere Alternative weiterzuentwickeln. - Ganz besonders pikant fand ich eine Verlautbarung in einer Pressemitteilung von Daimler, in der es heißt, dass Daimler künftig auf CO2 setzen will. Vorstand Thomas Weber sagte dazu:

"Es freut uns sehr, dass wir uns darauf verständigen konnten, diese nachhaltige und sichere Lösung gemeinsam mit Audi, BMW, Porsche und Volkswagen … voranzutreiben."

Die Frage, ob ein höherer Energieverbrauch mit dem Einsatz von CO2 verbunden wäre, kann sehr gut anhand des Modellautos beim Umweltbundesamt beantwortet werden, das ja sehr genau überprüft wird. Der Energieaufwand dort hat sich auch im Betrieb nicht als höher herausgestellt. Die Frage, ob man CO2 auch in Kleinwagen verwenden kann, ist in der Tat an die Stückzahlen gekoppelt, und das hängt dann von der politischen Lösung ab.

Aber der Berufsverband Feuerwehr hat eben besonders auf das entzündliche Gas in einem heißen Motorraum und vor allem auf die Wirkung bei der Verbindung mit Löschwasser abgehoben. Die sogenannte Flusssäure geht, äußerlich zunächst gar nicht aufscheinend, durch die Haut bis auf die Knochen und zersetzt vor allem Eiweiße.

Wenn man das nun insgesamt betrachtet, dann stellt sich die Sache wohl so dar: Es wird hier ein Zwischenschritt gegangen, der aber nicht von Dauer ist.

Ich bin, an die Kolleginnen und Kollegen der Linken gesagt, auch der Meinung: Als Mitglieder des Umweltausschusses eine Verschiebung der Klimaschutztermine zu fordern: Das möchte ich nicht mitmachen.

Deswegen lehnen wir den Antrag ab. Aber es ist offenkundig, dass es hier verschiedene Sichtweisen gibt, die vielleicht dadurch aufgelöst werden könnten, dass man einen Anreiz gibt. Wir von der Union sind ja immer für Anreize. Man könnte zum Beispiel die Kraftfahrzeugsteuer nach dem tatsächlichen Verbrauch im Straßentest bemessen und diese Mehreinnahmen zur Förderung von CO2-Kühlmittel verwenden.

Ich bedanke mich.

 

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)