Heizen mit Holz hat Zukunft

Einen Videomitschnitt der Rede können Sie sich hier ansehen.

Josef Göppel (CDU/CSU):

Meine verehrte Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Hier kann man mit Fug und Recht sagen: Was lange währt, wird endlich gut.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Diese Verordnung ist wirklich gut. Sie ist im Übrigen ein Kind der Großen Koalition; das wollen wir nicht vergessen. Die Tatsache, dass sie heute noch einmal zur Abstimmung steht, ist zwei kleinen Anmerkungen der Europäischen Kommission geschuldet. Natürlich kann man sagen: Da wurde viel Rücksicht genommen.   Da die CSU, wie Sie wissen, näher am Menschen ist,

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU   Widerspruch bei der SPD)

waren uns die 30 Millionen Menschen, die solche Einzelraumfeuerungen besitzen, natürlich sehr nahe. Ich denke, wir haben jetzt wirklich einen guten Kompromiss gefunden. Es gibt scharfe Grenzwerte für neue Öfen.
Frau Kollegin Steiner, Sie haben in Ihrer ersten Rede hier gesagt, dass die Stadt Aachen ein eigenes Förderprogramm auflegt. Ich empfehle Ihnen einen Blick in das Marktanreizprogramm des Bundesumweltministeriums.

(Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Das kenne ich!)

Dort werden Sie nämlich finden, dass ein neuer Scheitholzvergaserkessel mit 1 125 Euro und ein neuer Pelletskessel mit sage und schreibe 2 000 Euro gefördert werden. Das ist die aktuelle Förderung für Bürger, die sich eine moderne Holzheizung anschaffen wollen.

(Ulrich Kelber (SPD): Solarbonus gibt es auch!)

In dem Fall geht es um Zukunft für Holz, Herr Kollege Kelber, und Holz hat als Heizmaterial eine große Zukunft. Es haben sich damals einige gefragt, ob das Umweltministerium den Verordnungsentwurf aus Jux und Tollerei vorgelegt hat. Dazu muss man nun doch sagen, dass es eine große Zahl von Beschwerden von Leuten gab, denen es aus dem Kamin des Nachbarn zu sehr gequalmt hat. Da geht es in der Tat um das unmittelbare Wohnumfeld, um die unmittelbare Lebensqualität. Deswegen war es richtig, für die Heizungen zwischen 15 kW und jetzt 4 kW eine solche Verordnung zu erlassen. Wir haben bewusst lange Übergangszeiten festgesetzt, bis zum Jahr -  man glaubt es kaum - 2024. Wir wollten bewusst die Akzeptanz so stark erhöhen, damit die Leute auf der einen Seite aus eigenem Antrieb in Verbindung mit der Förderung des Marktanreizprogramms zu einem früheren Zeitpunkt ihre Öfen erneuern und auf der anderen Seite auch am Brennstoff Holz festhalten.

Frau Kollegin Vogt, Sie haben die Holzerzeuger aus Bayern karikiert. Das sind 150 000, das sind eine Menge privater Kleinwaldbesitzer, und es muss doch auch in Ihrem Interesse sein, gerade im Schwabenland dieses Holz, das sonst nicht verwertbar ist, einer vernünftigen Verwertung zuzuführen. Die Pelletsproduktion ist tatsächlich eine technische Innovation, die uns hilft, Holz, das sonst nicht mehr verwertbar wäre, als Heizquelle zu nutzen. Holz ist natürlich ein nachwachsender Rohstoff und daher CO2-neutral.

Ich freue mich sehr, dass wir große Zustimmung fast vom ganzen Hause ernten. Vielleicht überlegen sich die Grünen doch noch einmal, zuzustimmen, und geben ihrem Herzen einen Stoß; denn selten wurde ein so konkretes Gesetz zur Luftreinhaltung und zur Verbesserung der Lebensqualität für die Menschen in unserem Land bei sozialer Akzeptanz entwickelt.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)