Die Arbeit eines Abgeordneten

Rede im Wahlkreis am 22. Oktober 2006

„Die Knappheit von Rohstoffen und Energie wird in den nächsten Jahren unser größtes Problem sein.“ Darauf wies der Bundestagsabgeordnete Josef Göppel beim politischen Frühschoppen des CSU-Ortsverbandes Bechhofen in Kaudorf hin. Vor einer stattlichen Anzahl interessierter Bürger betonte der MdB, dass Deutschland bei den erneuerbaren Energien weltweit führend sei. „Das ist unsere Chance, denn auf diesem Sektor können wir unsere Leistungen auf dem Weltmarkt anbieten.“
Im Übrigen gelte es, die heimischen Rohstoffquellen im eigenen Land sinnvoll zu nutzen. Die Energiepreise würden langfristig immer mehr steigen. Deshalb trat Göppel für die Nutzbarmachung der Biomasse ein, was besonders auf dem Land gut möglich sei. Dadurch böten sich außerdem neue Verdienstmöglichkeiten für die Landwirte.
In Altbauten werde zu viel Energie für die Wärme gesteckt, stellte Josef Göppel fest. Er empfahl deshalb, durch Renovierungsmaßnahmen von dem bis 2009 laufenden Energieeinsparprogramm Gebrauch zu machen. Von derartigen Altbausanierungen würde als Nebeneffekt auch das heimische Handwerk profitieren.
In seinem Querschnitt durch das Gebiet der Bundesrepublik ging der Abgeordnete auch auf die wirtschaftliche Situation ein. Er bezeichnetedas Handwerk, den Mittelstand und die Landwirtschaft als tragende Säulen in unserem Landkreis.
Die Zukunft der Großbetriebe sei ungewiss, da zuweilen sogar gesunde Unternehmen ins Ausland verlagert würden, obwohl sie schwarze Zahlen schreiben.
Vorsichtig äußerte sich der Abgeordnete über die Auswirkungen der Hartz-IV-Gesetze. Den davon betroffenen Personenkreis dürfe man keineswegs pauschal als „Faulenzer“ abstempeln. Hier sollte die CSU ihre Werte christlich und sozial sehr ernst nehmen und mit den Beträgen nicht noch weiter herunter gehen. Eventuellen Missbrauch könnte man durch entsprechende Kontrollen verhindern.
In Bezug auf andere Religionen meinte Göppel, dass Andersgläubige mehr Wert auf ihre Religion legen würden als wir Europäer. „Wir können nur bestehen, wenn wir unsere Werte aufrecht erhalten“, betonte der Abgeordnete. Als einen schweren Fehler bezeichnete er die in Bayern erfolgte Abschaffung des Buß- und Bettages.
Josef Göppel ging auch auf die europäische Vereinigung ein. Diese sei für die Zukunft eine gewisse Friedensgarantie. Angesprochen wurden die mit der Globalisierung entstandenen wirtschaftlichen und sozialen Probleme. Leider habe sich der Kapitalismus so entwickelt, dass die Menschen weltweit darunter leiden. Es gebe keine Organisation, die einen fairen Handel garantieren könne. In dem bestehenden Spannungsfeld geschehe viel Unrecht und es würden Länder gegeneinander ausgespielt.
Zu Beginn hatte Göppel über die Arbeit eines Abgeordneten berichtet. Demnach stünden 26 Wochen parlamentarischer Tätigkeit in Berlin ebenfalls 26 Wochen für die Arbeit im Wahlkreis gegenüber.
Daneben widme er viel Zeit dem Schriftverkehr mit Bürgern: „Denn ich nehme die Anliegen der Menschen sehr ernst.“ Das Gespräch mit den Bürgern in der Heimat sei für ihn absolut wichtig.