Atom spaltet die Parteien

Kölner-Stadt-Anzeiger vom 07. Juli 2009

Bundeskanzlerin Merkel hält die Meiler für "grundsätzlich sicher"

Berlin – Nach dem Störfall im schleswig-holsteinischen Atomkraftwerk Krümmel hat Kanzlerin Angela Merkel vor Panikmache gewarnt. Sie halte die 17 noch in Betrieb befindlichen deutschen Atommeiler für „grundsätzlich sicher“, ließ sie durch ihren Vize-Regierungssprecher Thomas Steg erklären. Die Kanzlerin bleibe außerdem bei ihrer Forderung nach längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke, sagte ihr Sprecher weiter. Ein solches Verlangen ist im Programm der CDU zur Bundestagswahl Ende September enthalten.

Für ein striktes Festhalten am Pro-Atom-Kurs der Union plädierten sowohl CDU-Energieexpertin Katherina Reiche als auch Bayern Umweltminister Markus Söder (CSU). Vorsichtig auf Distanz dazu ging allerdings der CSU-Bundestagsabgeordnete Josef Göppel aus Ansbach. Göppel sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger: „Ich lehne eine generelle Laufzeit-Verlängerung der Kernkraftwerke ab.“ Als Begründung führte er an, dass längere Atom-Laufzeiten letztlich zu Lasten der erneuerbaren Energien gingen „und für deren Ausbau aufschiebende Wirkung haben.“