Deutscher Solarpreis 2004 für Josef Göppel

Bayerische Gemeindezeitung vom 18.11.2004

Herrieden - Den erneuerbaren Energien den Weg zu ebnen, gehört für den CSU-Bundestagsabgeordneten Josef Göppel aus dem mittelfränkischen Herrieden (Kreis Ansbach) zu den wichtigsten Aufgaben. Mit seinen gesellschaftlichen Positionen ist er nicht immer im Einklang mit den politischen Forderungen seiner Partei. Das hat ihn mehrfach Kritik eingetragen, aber auch den Respekt von Menschen, die über den parteipolitischen Tellerrand hinausschauen und sich Gedanken machen über die Zukunftsfähigkeit der gesellschaftlichen Systeme.
Jetzt hat Josef Göppel, der seit 2002 als Nachfolger von Carl-Dieter Spranger im Berliner Reichstag sitzt, sogar den „Deutschen Solarpreis 2004“ bekommen, den „Eurosolar“, den die Europäische Vereinigung für erneuerbare Energien zusammen mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (sie vergibt zinsgünstige Darlehen für Solaranlagen) jährlich verleiht. Überreicht bekommen hat der 55-jährige Politiker den Preis in Deutschlands „Ökohauptstadt“ Freiburg im Breisgau.
Göppel ist nicht erst seit seinem bundespolitischen Engagement auf der Seite derer, die alternative Energien forcieren. Anfangs belächelt, gelten Solar- undWindkraftanlagen heute als ein fester Bestandteil der Energieversorgung des Landes.
Schon als Bezirksrat hat sich Göppel 1987 den Bau einer Musteranlage zur Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht bei den bezirkseigenen Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf initiiert. Das Förderprogramm des Fränkischen Überlandwerks (heute N-ERGIE) zur Förderung von Kleinwasserkraftanlagen und die Gründung der Mittelfränkischen „Gesellschaft für erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe“ hat er auf den Weg gebracht.
Im Bayerischen Landtag, dem der ehemalige Förster acht Jahre angehörte, ist er als ein Politiker aufgefallen, der keine Berührungsängste hat, auch „grüne“ Themen anzugehen. Bei der Vorbereitung des aktuellen Parteiprogramms der CSU war Göppel für Edmund Stoiber beratend tätig. Das hat ihm den Ruf eingetragen, ein „grüner Schwarzer“ zu sein. Klar, dass er auf der kommunalen Ebene (Kreisrat in Ansbach) genauso entschieden für die Nutzung und Förderung der alternativen Energien eintritt.
Unkonventionelle Wege
Er geht auch unkonventionelle Wege und scheut den Konflikt mit den Parteifreunden nicht. Bei der Verabschiedung des „Erneuerbaren Energiegesetzes“ (EEG) votierte er als einziger Unionsabgeordneter dafür, die Energiegewinnung aus Biomasse zu stärken und somit den Bauern, Waldbesitzern und Handwerkern im ländlichen Raum zusätzliche Einkommensmöglichkeiten zu bieten. Das Gesetz ermöglicht es, dass die Einspeisung von Strom aus alternativen Quellen mit einem vernünftigen Preis vergütet wird. Die Photovoltaik ist für ihn eine Technik, von der Handwerker profitieren können. Die Verwertung von Biomasse sei eine Chance für die Landwirtschaft, sagt Göppel.