Besuch im Tiroler Lechtal

AUSSERFERNER NACHRICHTEN vom 05.06.03

Vor wenigen Tagen besuchte der Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege und Mitglied des Bundestages Josef Göppel das „Natura-2000-Gebiet Lechtal“ und überzeugte sich von der Umsetzung des Life-Projektes Lechtal.
Lechtal. Als Vorsitzender des Landschaftspflegevereines vertritt er den Biotopverbund Lebensraum Lechtal. Das Projekt umfasst den gesamten bayerischen Lechlauf mit rund 180 Flusskilometern und ist damit das längste bayerische Naturschutzprojekt. Das Projekt verfolgt einen Biotopverbund und den Erhalt der Weideflächen im unteren Lechtal. Durch umfangreiche Umweltbildungsaktionen werden dabei breite Teile der Bevölkerung in die Aktivitäten eingebunden. Zwischen den Landkreisen Ostallgäu, Weilheim-Schongau, Landsberg, Donau-Ries und Aichach-Friedberg ist es gelungen, dass rund 150 verschiedene Fachbehörden, Kommunen, Institutionen, Vereine und Verbände am gemeinsamen Ziel der Biotopentwicklung mitarbeiten. Bezirkshauptmann Dr. Dietmar Schennach führte Josef Göppel in die Lechauen bei Forchach und Weißenbach und erläuterte den Umsetzungsstand des EU-Life-Projektes Lechtal.
 Das Konzept sieht die Umsetzung von 52 Einzelmaßnahmen zum Schutze des Lebensraumes von Mensch, Umwelt und Tieren vor und ist das größte Life-Projekt Österreichs. Göppel zeigte sich besonders beeindruckt von den Arbeiten an der Aufweitung des Lechs im Bereich der Johannesbrücke. Hier wird dem Lech der ursprünglich vorhandene Retentionsraum   weitgehend zurückgegeben. Gemeinsam konnten von Göppel und Schennach die ersten Fortschritte beim Rückbau der Geschiebestausperre im Hornbachtal besichtigt werden.
 Der Abschluss des Besuches von Bundestagsmitglied Göppel bildete die Besichtigung des Goldfrauenschuhvorkommens in Martinau. In einem Gedankenaustausch wurden mögliche Maßnahmen der künftigen Zusammenarbeit über die Bundesgrenzen hinweg angesprochen. Eine der Zukunftshoffnungen besteht darin, Interesse und Neugierde für den Lebensraum Lech zu wecken. Dabei soll die Natur für möglichst viele Bewohner „ihres Lechtals“ als Freizeit- und Erholungsraum erlebbar werden. Konkretes Ziel ist die Schaffung eines Rad- und Wanderweges von der Lechquelle bis zur Mündung des Lechs in die Donau.