Neue Achse - Glänzendes Wahlergebnis für Göppel

Tagblatt vom 24.09.2002

Von Uwe Ritzer
Dass der Wahltag keine Zitterpartie für den CSU-Kandidaten Josef Göppel werden würde, stand schon lange fest. Mit seinem haushohen Sieg bei den Erststimmen wurde der 52-jährige aus Herrieden nicht mehr als seiner Favoritenrolle im ländlich-konservativen Wahlkreis 242 gerecht. Streng genommen hat er sein Ticket nach Berlin bereits am 12. Januar gelöst, als die CSU ihn zu ihrem Kandidaten kürte. Nicht jetzt, damals musste Göppel zittern! Wir erinnern uns: Monatelange heftigste Querelen in der Ansbacher CSU gingen dem Votum voraus und ein innerparteiliches Kandidaten-Hickhack, das an Verbissenheit, Fintenreichtum und Raffinesse nicht zu überbieten war.
Göppel setzte sich am 12. Januar mit einer Stimme mehr als nötig bei den CSU-Delegierten durch. In der Folgezeit geschah das, was die CSU in Bayern und in unserem Landstrich von anderen unterscheidet und ihre souveränen Wahlsiege ein Stück weit erklärt: Toben intern auch noch so sehr die Intrigen - nach außen geht man ent- und vor allem geschlossen in den Wahlkampf. So kam es, dass sogar Göppel-Intimfeind Carl-Dieter Spranger, der die Kandidatur des Herriedeners bekämpft hatte - zuletzt einen Wahlaufruf für Göppel unterschrieb.
Nach bestandener Nominierungsschlacht und glänzendem Wahlergebnis ist Göppel zweifellos der neue starke Mann in der regionalen CSU. Er hat sich glaubwürdig als Mann vom Land für das Land positioniert und auch seine umweltpolitischen Schwerpunkte durchgesetzt. Zudem hat er in Weißenburg einen wichtigen Verbündeten sitzen, den Kreisvorsitzenden und Landtagskandidaten Gerhard Wägemann. Beide haben eine Achse Herrieden-Weißenburg geschmiedet. Göppel weiß, dass die für ihn nötigen Delegiertenstimmen am 12. Januar aus der hiesigen Kreis-CSU kamen; in der von Stadt und Kreis Ansbach wäre er durchgefallen.