Vorschlag zur regionalen Stromvermarktung

Brief an Bundesenergieminister Gabriel

Berlin, 26. Mai 2014 - In einem Schreiben an Bundesenergieminister Gabriel schlägt der Bundestagsabgeordnete Josef Göppel einen direkten Stromvermarktungsweg vom Erzeuger zum Endkunden vor. Der Vorschlag besteht aus folgenden Elementen:

  • Die Erzeuger bekommen keine EEG-Vergütung.
  • Der Strom bleibt von der EEG-Umlage befreit.
  • Die Verkäufer können mit dem Herkunftsnachweis „Strom aus erneuerbaren Energien“ am Markt werben.
  • Das System ist für Lieferungen aus anderen Mitgliedsstaaten offen.
  • Der Vorschlag entlastet die EEG-Umlage.

Ein solcher Vermarktungsweg

  • verhütet das Überlaufen des Börsenmarkts,
  • mindert den Druck auf den Preis
  • verringert die Wahrscheinlichkeit negativer Preise und
  • senkt damit den von der Marktprämie aufzufangenden Differenzbetrag.


Der EEG-Entwurf 2014 verengt dagegen die Vermarktung erneuerbaren Stroms auf ein einziges Modell: Erzeuger können einen an der Strombörse akkreditierten Händler wählen. Dieser bietet dann die entsprechende Strommenge auf den Spotmarkt Börse an. Der Spotmarkt läuft weiterhin über. Die EEG-Umlage steigt rechnerisch weiter an. Der volkswirtschaftliche Effekt der sinkenden Börsenpreise versickert dagegen.

Diese echte Direktvermarktung wollen jetzt zahlreiche Kommunalpolitiker, unter anderem im Raum Nürnberg, umsetzen. Was sie zur Vermarktung allerdings brauchen, ist der Herkunftsnachweis „Strom aus erneuerbaren Energien“.

Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly schreibt dazu: „Ich sehe hierin einen sehr positiven Lösungsansatz, weil die Integration der erneuerbaren Energien in den Markt auf diese Weise beschleunigt werden könnte. Die Energiewende in unserem Land käme einen realen Schritt voran.“

Der Regionalversorger N-ergie hält die vorgeschlagene Direktvermarktung für „grundsätzlich technisch machbar und energiewirtschaftlich sinnvoll.“ Ein Problem stellen aus Sicht der N-ergie „im Moment noch die gegenwärtigen politischen Rahmenbedingungen dar.“

Hier finden Sie den vollständigen Brief an Minister Gabriel.

Artikel vom: 13.06.2014 15:05