Neue Wege in der Klärschlammentsorgung

Bundesumweltministerium fördert Pilotprojekt in Dinkelsbühl

Dinkelsbühl, 3. Mai 2007 - Die regionale Klärschlammverwertungs-GmbH (KSV) aus Dinkelsbühl plant die Errichtung eines Frischholz-Heizkraftwerks in Kombination mit einer thermischen Mineralisierungsanlage zur Klärschlammentsorgung. MdB Josef Göppel hatte sich im Bundesumweltministerium für eine Förderung des neuartigen Verfahrens eingesetzt. Das Pilotprojekt erhält rund 2,5 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.

In der Pilotanlage wird der Klärschlamm nach Vortrocknung durch thermische Zersetzung (Pyrolyse) mineralisiert und somit verwertungsfähig gemacht. Das dabei entstehende Schwelgas wird zur Trocknung des für das Blockheizkraftwerk benötigten Restholzes aus der Waldwirtschaft verwendet. Die Abwärme aus dem Heizwerk dient wiederum zur Vortrocknung des Klärschlamms. Insgesamt werden durch das Vorhaben über 40 000 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Durch die regionale Klärschlammverwertung reduziert sich das Transportaufkommen um über 350 000 Kilometer pro Jahr.

MdB Göppel: „Die Dinkelsbühler Lösung bei der Klärschlammentsorgung ist wegweisend: Belasteter Klärschlamm kommt nicht mehr auf landwirtschaftliche Felder. Darüber hinaus wird bei der Verwertung Strom und Wärme gewonnen und durch die örtliche Nähe zusätzlicher LKW-Verkehr vermieden."

Das Beispiel aus Franken könnte Schule machen, denn im Bundesumweltministerium haben erste Gespräche zur geplanten Novellierung der aus dem Jahr 1992 stammenden Klärschlammverordnung stattgefunden. Fachleute aus Wirtschaft und Landwirtschaft sowie Vertreter von Behörden und Verbänden haben dabei verschärfte Anforderungen an die künftige Klärschlammverwertung und Alternativen zum Einsatz von Klärschlämmen in der Landwirtschaft diskutiert.

Artikel vom: 03.05.2007 19:34