Nahwärme aus dem Biomasseheizwerk

Vorzeigeprojekt Oberkemmathen

Langfurth-Oberkemmathen - Eine GmbH aus 16 Familien baute im Ortsteil Oberkemmathen der Gemeinde Langfurth ein Biomasseheizwerk. Seit Dezember 2005 versorgen die Betreiber über ein Nahwärmenetz 16 Anwesen mit Wärme.

Alle 16 Hauseigentümer sind gleichberechtigte Gesellschafter der GmbH und mit einem Startkapital in Höhe von 13.000 Euro an dem Projekt beteiligt. Jeder Gesellschafter hatte die Möglichkeit, die Summe auf einmal zu bezahlen oder mit einer monatlichen Rate von 90 Euro auf 15 Jahre zu verteilen; so lange läuft die Finanzierung über die KfW-Förderbank.

Die Ofentechnik und das Fernwärmenetz wurden ebenfalls von der KfW gefördert. Für den Notbetrieb steht ein zweiter Hackschnitzelofen zur Verfügung. Im Winter wird ein 320 kW-Kessel, im Sommer ein 110 kW-Kessel befeuert. Bei sehr kalten Wintern werden beide Öfen gleichzeitig betrieben.

Die Tilgung erfolgt über monatliche Abschlagszahlungen der Hauseigentümer. Die Höhe der jeweiligen Wärmekosten wird individuell über einen Wärmezähler in den einzelnen Haushalten ermittelt. In dem geschätzten Kilowattpreis von 2,6 Cent sind die Kosten für Hackschnitzel, Strom, Wasser, Steuerberater und Versicherungen enthalten. Die Anschlussgebühren für die 16 beteiligten Haushalte orientierten sich an der Geschossflächenzahl.

Jeder Gesellschafter kann Holz anliefern. Zwei Gesellschafter haben sich einen Holzrückewagen gekauft. Auch von anderen Waldbauern kann Holz angeliefert werden. Das frische Holz wird bis September gelagert und dann gehäckselt. So wird als Nebeneffekt auch die Pflege und Bewirtschaftung der heimischen Wälder wieder lukrativer.

„Gut für den Klima- und Umweltschutz, für unseren Wald und auf Dauer auch für unseren Geldbeutel." Initiator Hans Schmutterer ist froh, das für die Region einmalige Projekt durchgezogen zu haben: In den 16 Häusern sind die Heizkosten um die Hälfe gesunken. Allerdings rechnen die Gesellschafter erst dann mit Einsparungen, wenn das Hackschnitzelheizwerk abfinanziert ist, denn die Investitionskosten fielen höher aus als erwartet.

Mehr Informationen dazu erhalten Sie bei Geschäftsführer Markus Lechler unter der Rufnummer 09856/ 9500, Emailadresse Markus_Lechler(at)lechler.vkb.de.

Artikel vom: 06.07.2006 15:35