Kostengünstiger Klimaschutz in Mietwohnungen

Eingesparte Heizkosten gerecht zwischen Mieter und Vermieter aufteilen

Berlin, 22. Oktober 2007- Die Zeiten von billigem Öl und Gas sind vorbei. Für viele Mieter hat sich die Heizkostenabrechnung deshalb zu einer echten Belastung entwickelt. Ohne eine bessere Gebäudedämmung und eine effiziente Heizung wird diese „zweite Miete" immer weiter steigen. Dennoch kommt die Sanierung von Mietshäusern in Deutschland nur schleppend voran.

Der Grund ist einfach: Die Vermieter tragen die hohen Anfangsinvestitionen, während später nur der Mieter von der niedrigeren Öl- oder Gasrechnung profitiert. Die Hausbesitzer können zwar den Modernisierungsaufwand nach und nach auf die Miete umlegen, die Investition amortisiert sich so aber oft erst nach Jahrzehnten. Weil außerdem viele Mietinteressenten nur die höhere Grundmiete sehen, lässt sich die Wohnung an manchen Orten auch noch schlechter vermieten. Deshalb werden viele Energiesparmaßnahmen nicht durchgeführt, obwohl sich die Investition über die niedrigeren Betriebskosten schon nach einigen Jahren rechnen würde. Dabei ließe sich so das Klima auf kostengünstige Weise schützen.

Über Auswege aus diesem Dilemma informierten sich der Bundestagsabgeordnete Josef Göppel, der Landtagsabgeordnete Gerhard Wägemann, der Landratskandidat Franz Xaver Uhl und der Oberbürgermeisterkandidat Bernhard Amend am 16. Oktober bei der Weißenburger Wohnungsgenossenschaft Eigenheim in der Praxis. Die Genossenschaftsvertreter Norbert Dinkelmeyer, Thomas Hanke, Peter Huber und Gottfried Langer betonten, dass sie als Vermieter gerne mehr in eine umweltfreundliche Wärmeversorgung investieren würden. Trotz ausführlicher Informationen über die zukünftigen Einsparungen bei den Energiekosten, scheiterten Modernisierungsvorhaben immer wieder an einzelnen Mietern. Die Einspruchsmöglichkeiten gingen so weit, dass sich der Baubeginn um Jahre verzögern könne - mit entsprechend steigenden Kosten. Außerdem lasse sich bei dem derzeitigen Mietniveau nur ein Teil der Investition! wieder hereinholen.

Was tut die Bundesregierung? Mit dem neuen, für alle Wohnungen verpflichtenden, Gebäudeenergieausweis ist ein erster Schritt getan. In Zukunft kann sich jeder Mietinteressent mit einem Blick Klarheit über die Folgekosten für Heizung und Warmwasser verschaffen. Auf dem Wohnungsmarkt zählen dann die Warmmieten, so dass energiesparende Wohnungen im Vorteil sind.

Die Berliner Pläne gehen aber noch weiter: Durch eine Ausweitung der Duldungspflicht für Mieter können Modernisierungsmaßnahmen künftig schneller durchgeführt werden. Darüber hinaus wird das Mietrecht geändert werden, so dass der Vermieter leichter an den eingesparten Betriebskosten teilhaben kann. Weitere Unterstützung kommt durch staatliche Förderung: Das CO2-Gebäudesanierungsprogramm und die Förderung für Wärme aus erneuerbaren Energien werden deutlich großzügiger ausgestattet.

Außerdem werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für Wärmelieferverträge, das sogenannte Energieeinsparcontracting, verbessert. Dabei übernimmt ein externes Dienstleistungsunternehmen die Verantwortung für Planung, Errichtung, Finanzierung und Betrieb der Heizung mit optimierter Steuerungstechnik. Meist garantiert das Unternehmen konstante Kosten für Heizung und Warmwasser über eine längere Vertragslaufzeit - selbst wenn die Preise für Öl und Gas weiter steigen. Der Gewinn wird über die Energieeinsparungen erwirtschaftet.

MdB Josef Göppel setzt sich für eine rasche Umsetzung des Klimapakets ein: „Mit diesen Maßnahmen lohnt sich eine gute Gebäudeisolierung und eine umweltfreundliche Heizung auch für den Vermieter und die Mieter müssen nicht mehr mit ständig steigenden Heizkosten leben."

Artikel vom: 22.10.2007 17:27