Kosten der Energiewende gerecht verteilen

Josef Göppel wendet sich an Wirtschaftsminister Rösler

Berlin, 2. Dezember 2011 – MdB Josef Göppel kritisiert in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Philip Rösler die Freistellung großer Teile der deutschen Industrie von Stromnetzentgelten. Dies bedeute eine erhebliche zusätzliche Belastung für private Haushalte und kleine und mittlere Betriebe. Schätzungen der Stromnetzbetreiber gingen davon aus, dass für nicht-privilegierte Kunden das Netzentgelt im kommenden Jahr um 0,6 ct/kWh steigt. 1,1 Milliarden Euro würden zugunsten der 600 größten industriellen Stromverbraucher umverteilt.

Göppel hält die jetzt geltende Regelung für nicht tragbar. Er schreibt: „Insbesondere der Wegfall jeglicher Gegenleistung der Unternehmen passt nicht zu den Herausforderungen der Energiewende: Mit einem steigenden Anteil schwankender Erzeugung aus erneuerbaren Quellen muss die Stromnachfrage intelligent gesteuert werden. Bisher mussten Unternehmen im Gegenzug für die Netzentgeltbefreiung bei Engpässen durch Lastabwurf zur Netzstabilität beitragen. Ich kann nicht nachvollziehen, warum diese Regelung aufgegeben wurde.“


Als Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Umweltausschuss fordert er eine gerechte Verteilung der Kosten der Energiewende: „Es kann nicht sein, dass die Industrie nicht beteiligt wird. Schließlich sind es insbesondere große industrielle Stromverbraucher, die einen Ausbau der Übertragungsnetze verursachen. Außerdem profitieren vor allem diese Unternehmen von einer von fossilen Rohstoffen unabhängigen und damit sicheren und langfristig kostengünstigen Stromversorgung.“

Artikel vom: 02.12.2011 13:25