ICE-Halt in Ansbach

Kreuzungspunkt der Linien Hamburg-München und Stuttgart-Nürnberg

München, 12.07.2007 - Im Bahnhof Ansbach sollen künftig ICE-Züge der Linie Hamburg-Würzburg-München mit direkter Anbindung an die Intercity der Strecke Stuttgart-Nürnberg halten. Dafür setzen sich der Ansbacher Wahlkreisabgeordnete Josef Göppel und der baden-württembergische CDU-Landesgruppenvorsitzende Georg Brunnhuber ein. Brunnhuber ist auch Vertreter des Bundestages im Aufsichtsrat der DB AG. Entstanden ist die Initiative in Gesprächen zwischen den beiden Abgeordneten aufgrund der Tatsache, dass die schnellste Anbindung des Raumes Stuttgart an Berlin nach Fertigstellung der Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt über Ansbach und Nürnberg führt.

Die kürzeste Verbindung nach München für das wirtschaftsstarke, aber bisher im Verkehrsschatten der Bahn liegende Ost-Württemberg, könnte über die ICE-Anbindung in Ansbach hergestellt werden. Dafür bestehen realistische Aussichten, weil auch nach dem Ausbau der Streckenengpässe zwischen Nürnberg und Fürth langfristig mehrere ICEs pro Tag über Ansbach nach München fahren müssen. Göppel und Brunnhuber bezeichnen ihren Vorschlag deshalb als strategisch interessante Option für die DB AG zur langfristigen Funktionsstabilisierung des Fernverkehrs in Süddeutschland.

Die Durchfahrtsbahnsteige in Ansbach müssen dazu auf 76 Zentimeter erhöht werden. Nach Auskunft der DB-Experten für den Stationsausbau ist der Bahnhof Ansbach für einen Korrespondenzhalt sehr gut geeignet. Mit der Abfolge des Gleises 1 für die S-Bahn am Empfangsgebäude und den Durchgangsbahnsteigen 2/3 sowie 4/5 weise er eine funktionelle Grundanlage auf. Damit sei ein optimaler Zuglauf mit kurzen Umstiegszeiten möglich.

Die beiden Abgeordneten wollen den Umbau in Ansbach rechtzeitig vor Inbetriebnahme der Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt in Betrieb sehen. Das scheint zeitlich auch gut möglich. 2010 wird die S-Bahn den regulären Fahrbetrieb aufnehmen. Ab 2011 können dann nacheinander die Mittelbahnsteige 2/3 und 4/5 in Angriff genommen werden.

MdB Brunnhuber betont das „vitale Interesse der Region Ost-Württemberg an einem schnellen Anschluss nach München." Josef Göppel sieht im ICE-Korrespondenz-Halt eine „langfristige Standortverbesserung." Im Zusammenhang mit fortschreitendem Klimaschutz werde der Schienenverkehr immer wichtiger. Wer einen direkten Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Bahn habe, besitze künftig einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Artikel vom: 12.07.2007 20:03