Fränkische Moststraße in der Region Hesselberg

Chance für Tourismus, Wirtschaft und Umwelt

Eine mittelfränkische Moststraße wird sich künftig über Straßen, Fahrrad- und Wanderwege durch die sanft-hügelige Region Hesselberg schlängeln. Ziel der Initiative ist es, den Hesselbergraum als Tourismusregion aufzuwerten, die Qualitäten und Ressourcen der Region besser in Wert zu setzen und wertvolle Lebensräume wie Streuobstwiesen zu erhalten und zu entwickeln. 19 Städte und Gemeinden in der Region Hesselberg haben sich bereits zur Interessensgemeinschaft IG Moststraße zusammengeschlossen. Nach Meinung von Josef Göppel handelt es sich um ein Schlüsselprojekt der regionalen Entwicklung: Die beteiligten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gehen mit Elan voran und setzen große Hoffnungen in die "Fränkische Moststraße". Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen von Leader+ gefördert. Zunächst hat die IG Moststraße den Landschaftspflegeverband Mittelfranken mit der Projektanbahnung beauftragt.

Noch ist unklar, ob die Moststraße, wie geplant zum Tag der Regionen am Erntedanksonntag 2006, eröffnet werden kann. Aber das Projekt ist mit Volldampf angelaufen: In allen beteiligten Gemeinden wurden Informationsversammlungen abgehalten und Bürgerarbeitskreise gegründet. Gespräche mit interessierten Einzelakteuren werden geführt. Dieter Speer und Norbert Metz, verantwortliche Referenten beim Landschaftspflegeverband Mittelfranken, gehen davon aus, dass die ersten Einzelprojekte bis Februar 2006 stehen und ab Frühjahr 2006 konkrete Maßnahmen umgesetzt werden können.

Die Moststraße führt entlang von Streuobstwiesen, Naturschutzgebieten, Naturdenkmälern, aber auch kulturellen Einrichtungen, Museen, Kirchen und Schlössern. Schwimmbäder, Badeweiher sowie Camping- und Picknickplätze soll sie genauso erschließen wie Naturlehrpfade, Lehrgärten und obstverarbeitende Betriebe. Streuobstprodukte aus der Region sollen in möglichst vielen Gasthäusern, Radlertreffs, Getränke- und Lebensmittelmärkten fantasievoll angeboten werden. Obst- und Blütenfeste, Naturerlebnisaktionen und die Krönung der Apfelkönigin, aber auch Lesungen, Kunstausstellungen und Wellnesswochenenden sollen die Moststraße mit Leben füllen. Hier ist das Engagement der Bürgerinnen und Bürger gefragt.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Moststraße ist die Produktion von Apfelsäften und Most. Für die Region Hesselberg soll eine Gesamtmarke entwickelt und vermarktet werden. Etliche Gastronomiebetriebe haben bereits starkes Interesse an diesen regionalen Spezialitäten bekundet. Darüber hinaus sind Sonderprodukte von Dörrobst bis Kosmetik in Planung. Selbst Betriebe, die eigentlich mit Obst überhaupt nichts zu tun haben, beteiligen sich mit neuen Produkten an dem zukunftsweisenden Projekt. So hat beispielsweise eine Metzgerei am Hesselberg eine Apfelleberwurst entwickelt.

Grundkapital der Moststraße aber ist der Erhalt und die Entwicklung der Streuobstwiesen in der Region Hesselberg. Eigens dafür werden in das breitgefächerte Programm entlang der fränkischen Moststraße Obstbaumschnittkurse und Obstwiesenpflegeaktionen integriert. Für 2006 ist eine Verschenkaktion für Obsthochstämme in allen Gemeinden geplant: Bürgerinnen und Bürger, die in der freien Landschaft Bäume pflanzen wollen, können sich bei ihrer Gemeinde melden. Die Finanzierung erfolgt über Zuschüsse der EU, des Bezirks Mittelfranken und der Städte und Gemeinden.

Artikel vom: 04.09.2006 15:37