Diskussion mit Landwirtschaftsnachwuchs

Gespräch mit dem Agrarsozialen Arbeitskreis der Evangelischen Landjugend am 27. April 2009 in Obermichelbach - Trotz aller Probleme Aufbruchstimmung

Gespräch mit dem Agrarsozialen Arbeitskreis der Evangelischen Landjugend am 27. April 2009 in Obermichelbach - Trotz aller Probleme Aufbruchstimmung

Göppel: Ohne Marktregulierung geht es nicht

Obermichelbach, 27. April 2009 - Die Erzeugerpreise für Milch sind auf ein historisches Tief von unter 20 cent pro Liter gesunken. Ursache des drastischen Preisverfalls ist eine weitere Ausweitung der europäischen Milchquote bei einem gleichzeitigen Einbruch der Nachfrage auf den außereuropäischen Märkten. Bäuerliche Familienbetriebe müssen bei dieser Vergütung um ihre Existenz bangen. Die Lage der Milchbauern war deshalb auch Hauptthema bei einer Diskussion des Bundestagsabgeordneten Josef Göppel mit dem Agrarsozialen Arbeitskreis der Evangelischen Landjugend in Obermichelbach.

"Das eigentliche Problem liegt bei denen, die glauben, dass alles der freie Markt bewerkstelligen kann. Wo das hinführt erleben wir jetzt mit der Finanzkrise als Ergebnis verantwortungsloser Spekulation auf unregulierten Märkten. Die Europäische Kommission verfolgt mit der Aufhebung der Mengensteuerung auf dem Milchmarkt dieselbe neoliberale Ideologie.", so Göppel zu den Ursachen der Krise. Der Bundestagsabgeordnete hat sich in der vergangenen Woche in Berlin für eine Initiative von Bundekanzlerin Merkel und Landwirtschaftsministerin Aigner auf europäischer Ebene eingesetzt. Ziel muss nach seiner Meinung eine Regulierung des Milchmarkts sein, die auch kleineren Betrieben das Überleben sichert. Als Instrument eigne sich das Europäische Milchboard. Es brauche aber einen politischen Rahmen.

Artikel vom: 30.04.2009 09:40