Dinkelsbühl profitiert von Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes

Die Heilig-Geist-Kirche in Dinkelsbühl

Die Heilig-Geist-Kirche in Dinkelsbühl

150 000 Euro Bundeszuschuss für die Heilig-Geist-Kirche

Berlin, 19. Dezember 2008 – Ein weitere gute Weihnachtsnachricht für Dinkelsbühl: Der Bund stellt 150 000 Euro Zuschuss für die Sanierung der Heilig-Geist-Kirche bereit. Das Geld stammt aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm, mit dem vom Verfall bedrohte Denkmäler in ganz Deutschland gesichert werden sollen. Josef Göppel hatte sich im Juni für eine Aufnahme der Kirche in das Programm eingesetzt. Am Ende überzeugte den Kulturbeauftragten der Bundesregierung vor allem die bundesweite Bedeutung des Dinkelsbühler Baudenkmals.

Die Heilig-Geist-Kirche ist Teil des Spitalkomplexes. Die Gründung der Spitalstiftung fällt in die frühe Phase solcher Einrichtungen in den freien Reichsstädten am Anfang des 14. Jahrhunderts. Das Dinkelsbühler Spital ist außergewöhnlich gut erhalten, wurde kaum durch spätere Zubauten verändert und wird in einem Teil bis heute als Wohnheim für ältere Menschen genutzt. Der Gesamtkomplex steht damit exemplarisch für die soziale Bewegung in den freien Reichsstädten des Mittelalters und ihr Wirken bis in unsere Zeit.

Die Heilig-Geist-Kirche ist auch religionsgeschichtlich von besonderer Bedeutung. Sie wechselte 1532 zum lutherischen Bekenntnis und spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der evangelischen Kirche im süddeutschen Raum. Die Lage in einer gemischt-konfessionellen Stadt spiegelt sich zum Beispiel im barocken Deckengemälde des Malers Niebeling. Solche Darstellungen finden sich sonst eher in katholischen Kirchen.

Artikel vom: 19.12.2008 14:31