Die Wirtschaft stärken und das Klima schützen

Ein Netzwerk für erneuerbare Energien

Triesdorf, 18. November 2006 - „Wir warten nicht auf die Ergebnisse der schleppenden internationalen Klimaverhandlungen, sondern nehmen das in Angriff, was wir selbst tun können." Mit diesen Worten eröffnete Josef Göppel den ersten großen Energietag im Agrar- und Umweltzentrum Triesdorf. Einen Tag nach dem Ende der Klimakonferenz in Nairobi hatte das Netzwerk Erneuerbare Energien Westmittelfranken eingeladen. Rund 300 Teilnehmer von einheimischen Firmen, zahlreiche Vertreter der Fachhochschulen Ansbach und Triesdorf, der IHK Mittelfranken, der Handwerkskammer und regionale Politiker trafen sich, um eine neue Form der Zusammenarbeit zu begründen.

Das Netzwerk will „die Kompetenzen in der Region bündeln", erklärte Baudirektor Johann Sedlmeier, Leiter der Landmaschinenschule Triesdorf. Er informierte über Aktivitäten zur Schulung und Ausbildung im Energiesektor. MdB Josef Göppel legte am Beispiel des Landkreises Ansbach eine Berechnung darüber vor, inwieweit sich ein ländlicher Raum aus der eigenen Fläche mit Energie versorgen kann. Den Vortrag mit der Energieanalyse für ländliche Räume finden Sie hier.

„Es geht um Existenzen und Arbeitsplätze", so Dr. Robert Schmidt von der IHK Nürnberg. Es sei möglich, in Mittelfranken den Anteil regenerativer Energien auf 25 bis 30 Prozent zu steigern. Dr. Karl-Friedrich Ossberger, Weißenburg, stellte Firmen, Technologien und Innovationen aus Franken vor.

„Pflanzen sind der kostengünstigste und umweltfreundlichste Energiereaktor." Fachhochschulpräsident Prof. Dr. Gerhard Mammen aus Ansbach und Prof. Dr. Herbert Ströbel von der FH Triesdorf beleuchteten das Thema aus volkswirtschaftlicher Sicht und präsentierten Möglichkeiten der Verfahrenstechnik für eine verbesserte Energiegewinnung aus Biomasse.

In Arbeitskreisen diskutierten die Teilnehmer über praktikable Alternativen zu Öl und Gas: Heizen mit Getreide, Gebäudesanierung, Holzheizungen für kommunale Gebäude, Wärmepumpen, Biogas und Blockheizkraftwerke - „Wir wollen immer wieder aktuelle Fachthemen aufgreifen", so Johann Sedlmeier. In enger Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft sollen effiziente, umweltverträgliche und dezentrale Produktionsverfahren entwickelt werden.

Im Verbund von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft will das Netzwerk Zukunftschancen für Arbeit und Leben im ländlichen Raum aufzeigen, die Wirtschaft stärken und das Klima schützen. Josef Göppel: „Wir brechen auf in eine neue technologische Epoche, bei der sorgsamerer Umgang mit Energie im Mittelpunkt steht. Damit kann Deutschland eine Spitzenposition auf dem Weltmarkt erringen und naturverträglichen Wohlstand sichern. Für ländliche Räume kehren sich die bisherigen Nachteile in Vorteile um. Dünne Besiedelung bedeutet in Zukunft mehr Möglichkeiten zur Energiegewinnung aus der eigenen Fläche, mehr Wertschöpfung und mehr Arbeitsplätze."

Weitere Informationen zum Thema unter:

Regina GmbH - Zukunft im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz

genial regional - Verein zur Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe" im Landkreis Neumarkt

Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management

Artikel vom: 18.11.2006 09:57