Braunkohle- und Kernkraftwerke für negative Strompreise verantwortlich

Göppel: Brauchen eine neue Marktordnung

Berlin, 13. Juni 2014 – Eine neue Studie im Auftrag von Agora Energiewende zeigt: Braunkohle- und Kernkraftwerke reagieren nicht auf ein Überangebot von Strom und sind damit für negative Strompreise an der Börse verantwortlich. 

An der deutsch-französischen Strombörse EPEX kam es zwischen Dezember 2012 und Dezember 2013 an 97 Stunden zu negativen Strompreisen - mit der Folge, dass die Stromverbraucher rund 90 Millionen Euro mehr für die Förderung der Erneuerbaren Energien zahlen mussten. Die Ursache für die negativen Strompreise liegt vor allem in der Inflexibilität der Braunkohle- und Kernkraftwerke sowie im wärmegeführten Betrieb von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Diese Anlagen haben trotz des negativen Preissignals von der Börse Strom produziert. Einen Stromüberschuss durch Erneuerbare Energien hat es hingegen bislang noch nie gegeben. Selbst in Spitzenstunden wurden nie mehr als 65 Prozent des Strombedarfs in Deutschland aus Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft gedeckt.

Josef Göppel fordert den Strommarkt neu zu ordnen: „Agora Energiewende belegt, wie wichtig es ist eine neue Marktordnung zu schaffen, die den Ausgleich von schwankender Stromerzeugung aus Sonne und Wind anders organisiert. Nur so bekommen wir den überlaufenden Spotmarkt der Börse und den Anstieg der EEG-Umlage in den Griff.“ 

Artikel vom: 13.06.2014 15:02