Aufbruchstimmung in der Regionalbewegung

Bundesverband schmiedet neue Allianzen

Feuchtwangen, 30. April 2006 - Die Regionalbewegung in Deutschland wird immer stärker. Zum dritten Mal lud das Aktionsbündnis "Tag der Regionen" zum Bundestreffen nach Feuchtwangen ein. Am runden Tisch trafen sich Vertreter aus Handwerk und Mittelstand, Landwirte, Naturschützer, Gewerkschafter und Banker, um regionale Allianzen zu schmieden.
Unter der Schirmherrschaft von MdB Josef Göppel gründeten Akteure der Regionalbewegung aus ganz Deutschland im vergangenen Jahr in Feuchtwangen den Bundesverband der Regionalbewegung. Ziel des Dachverbandes unter der Leitung des Feuchtwanger Gastwirts Heiner Sindel ist es, sich für die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe einzusetzen, Regionalinitiativen miteinander zu vernetzen und gemeinsam politische Lobbyarbeit zu leisten. Es gehe darum, die Globalisierung für Mensch und Natur erträglicher zu gestalten und die wirtschaftliche Existenz des Mittelstandes zu sichern, so Göppel.
Welche Vielfalt eine Region bietet, erfuhren die Besucher des Bundestreffens in den Straßen von Feuchtwangen. Landwirtschaft, Handel und Handwerk zeigten Beispiele für Wertschöpfung in der Region, gepaart mit Naturdokumentationen, die zum Nachdenken anregten. „Wir sind auf einem guten Weg", bestätigt Josef Jacobi vom Bundesverband der Regionalbewegung. Er ist froh, dass die Idee der Regionalbewegung immer mehr Menschen begeistert. „Das ist wichtig", erklärt Heiner Sindel, „regionale Allianzen müssen von der Gesellschaft mitgetragen werden." Verbündete findet der Vorsitzende in Artenschutzverbänden, Agenda-21-Gruppen, Leaderregionen und kirchlichen Einrichtungen.
Es sind die Themen der Zukunft, die Menschen zusammenführen. Da müssen Schul- und Kindergartensysteme neu definiert werden, weil es zu wenig Kinder gibt; immer mehr junge Menschen verlassen auf der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen den ländlichen Raum; der Ortskern verödet; Bausubstanz steht leer. Die tragende Säule einer regionale Allianz ist das Miteinander. Aus der gemeinsamen Idee heraus eine Organisationsform schmieden, manchmal ganz neue Strukturen schaffen und Verantwortung übernehmen.
„In einer globalisierten Welt gewinnen regionale Wirtschaftskreisläufe weiter an Bedeutung", bestätigt Sindel. „Regionen stehen für Arbeitsplätze, dezentrale Energieunabhängigkeit mit Pflanzenöl, Windkraft, Biomasse, Geothermie oder Sonnenenergie, Energieeinsparung durch kurze Wege, nachvollziehbare Produktqualität und Vielfalt einer gewachsenen Kulturlandschaft."
Mehr dazu finden Sie unter Tag der Regionen.

Artikel vom: 30.04.2006 14:59