Adam-Smith-Preis für Josef Göppel

Josef Göppel bei der Preisverleihung

Josef Göppel bei der Preisverleihung

Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft ehrt CSU-Umweltpolitiker

Berlin, 23. April 2010 - Der diesjährige Adam-Smith-Preis für marktwirtschaftliche Umweltpolitik wurde im Berliner Rathaus an Josef Göppel verliehen. Der Preis wird vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (www.foes.de) vergeben.

In der Begründung heißt es: Josef Göppel, Sohn eines Landwirts, gilt als wesentlicher Gestalter des Umweltprogramms der CSU. Seit 1991 leitet er den Umweltarbeitskreis seiner Partei, seit 2002 sitzt er im Deutschen Bundestag. Parteiintern gilt Göppel als teilweise unbequemer und hartnäckiger Querdenker. Die Medien sehen in ihm das grüne Gewissen seiner Partei.

Die Preisrede hielt der SPD-Umweltpolitiker Ulrich Kelber. Er charakterisierte Josef Göppel als geradlinigen und verlässlichen Verhandlungspartner. Auch im politischen Leben beweise Göppel die Tugenden eines Försters und lasse sich nicht vom „Rausch am Schnellen“ anstecken. Aus der Beobachtung der Natur wisse er, dass natürliche Ressourcen nicht endlos seien und Wachstum Grenzen habe. Göppel verfolge eine „Politik des Glücks“, die über rein materielle Werte hinausginge und in festen Überzeugungen und Einsichten verwurzelt sei.
Der FÖS-Vorsitzender Dr. Anselm Görres verglich Josef Göppel mit Adam Smith. Wie Smith sei er beharrlich, bescheiden und habe einen klaren Blick auf die wirtschaftlichen Zusammenhänge. Der große Ökonom Smith würde zu Unrecht von der neoliberalen Ideologie beansprucht. Smith habe sehr deutlich die Grenzen des Markts beschrieben und klare Rahmensetzungen gefordert. Nur so könnten sich am Markt die „wahren ökonomischen Preise“ bilden, die Folgewirkungen berücksichtigten. Josef Göppel habe sich in diesem Sinne verdient gemacht. Er setze sich unermüdlich dafür ein, dass Umweltbelastungen einen Preis erhielten. Ohne Göppel wäre die CSU in der Umweltpolitik eine andere Partei.

In seiner Dankesrede forderte Göppel einen Siegeszug der Ökologisch-Sozialen Marktwirtschaft. Der Markt brauche klare Grenzen. Er zitierte ein Beispiel des  Volkswirts Ernst-Ulrich von Weizsäcker: Im Falle der Überfischung der Weltmeere steigen an einem unregulierten Markt die Preise erst dann, wenn trotz einer ständigen Verbesserung der Flotte der Fang zurückgeht. Das führt aber zum Zusammenbruch der Fischbestände. Die neoliberale Doktrin führe ins Verderben.

Göppel wagte aber einen hoffnungsvollen Ausblick. Die Welt befinde sich in einem Epochenwechsel der Wirtschaftsweise. Die Veränderung hin zu einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen sei nicht mehr aufzuhalten. Das Wachstum der dezentralen erneuerbaren Energien erlaube eine breite Vermögensbildung. Immer mehr Menschen gewännen also ein völlig neues Bewußtsein für Energieerzeugung und –verbrauch. „Veränderer gibt es niemals viele. In der Umweltbewegung werden es aber immer mehr. Wir werden Recht bekommen.“, schloss Göppel die Rede.

Bisherige Preisträger sind Jos Delbeke (2009), Dr. Barbara Hendricks und Reinhard Loske (2008), Prof. Dr. Klaus Töpfer (2007), Jürgen Trittin (2006), Dr. Dieter Ewringmann (2005) und Prof. Dr. Hans-Christoph Binswanger (2004).

Dem Belgier Jos Delbeke wurde vor kurzem die Leitung der neuen Generaldirektion Klimaschutz in der Brüsseler EU-Kommission übertragen. Die Verleihung des Adam-Smith-Preises an Josef Göppel erfolgt am 23. April 2010 in Berlin. Informationen zu Adam Smith finden Sie hier.

Artikel vom: 26.04.2010 15:24