"Rio+20": UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklung

Berlin, 20. Juni 2012 - Heute beginnt die Rio-Weltkonferenz. Die Diskussionen rund um die Veranstaltung nehmen einen spannenden Verlauf. Lesen Sie hier immer neue Updates zu Hintergrund und Themenschwerpunkten der Konferenz sowie Allgemeines zum Thema "Green Economy" und Wachstum. Weiter unten finden Sie außerdem eine Reihe interessanter Links zu diesem und verwandten Themen.

Vor 20 Jahren fand in Rio de Janeiro die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung statt. Diese historische Veranstaltung wird heute häufig einfach als Erdgipfel bezeichnet.

20 Jahre später findet nun vom 20. bis 22. Juni diesen Jahres am gleichen Ort eine Konferenz über nachhaltige Entwicklung statt - in Anlehnung an den historischen Erdgipfel Rio+20 genannt.

Im Vorfeld der Konferenz werden Nachhaltigkeitsthemen auch in der deutschen Öffentlichkeit munter diskutiert: Wie lässt sich eine nachhaltige Entwicklung - mit Blick auf endliche Ressourcen und Klimawandel - realisieren? Viel Hoffnung wird allgemein in die Green Economy gesetzt. Diese ist jedoch in ihrer bisherigen Form nicht unumstritten:

Camila Moreno zum Beispiel zeichnet in ihrem Beitrag ein kritisches Bild der Green Economy und sieht die Zivilgesellschaft im Gastgeberland von Rio+20 einem wachsenden Einfluss von Unternehmensinteressen gegenüber: "[.] der Vorschlag einer Green Economy ist nichts anderes als eine Falle, ein Versuch, den Kapitalismus grün zu färben und 'business as usual' zu betreiben – während die Weltwirtschaft mit ihren Mustern der Akkumulation, des Energiebedarfs und der Rohstoffgewinnung die gleiche bleibt."

Ottmar Edenhofer und Michael Jakob widmen sich in ihrem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ebenfalls der Green Economy. Der Artikel trägt den vielsagenden Titel "Die Illusion des grünen Wachstums". Ganz so pessimistisch wie der Titel anmutet sind die Autoren jedoch nicht. Sie sehen zwar in der Green Economy keine gleichsam automatische marktwirtschaftliche Lösung des Klimaproblems. Sie fordern daher einen starken politischen Ordnungsrahmen und werben - bei aller Zähigkeit der vergangenen Verhandlungsrunden - weiterhin für einen globalen Klimavertrag. Einem solchen Vertrag räumen Sie jedoch eine realistische Chance ein: Die Umsetzung selbst ambitionierter Klimaschutzziele sei noch möglich. 

 

Linksammlung:

Hier geht es zur offiziellen Internetseite der Vereinten Nationen über die Konferenz.

"Wir waren so euphorisch." Interview mit Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a.D., über den Erdgipfel 1992.

Achim Steiner, Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms (UNEP) über Rio+20.

"Gerechtigkeit in einer endlichen Welt": Auch die Heinrich Böll Stiftung beschäftigt sich mit Rio+20.

Der "Blog zur Postwachstumsgesellschaft" informiert unter anderem über die Arbeit der Bundestags-Enquetekommission "Wohlstand, Wachstum, Lebensqualität".

Franz Alt über den Worldwatch-Bericht "Zur Lage der Welt 2012".

Hier finden Sie eine lesenwerte Serie auf SPIEGEL-Online zum Thema Wachstum. 

Memorandum für eine green economy des BMU und BDI

Artikel vom: 29.03.2012 19:49