Widerstand gegen Süd-Ost-Stromtrasse reisst nicht ab

Rede MdB Josef Göppel: eine zentrale Leitung entlang der Autobahn A7 von Schleswig-Holstein nach Süddeutschland zu führen.
Rede des Bundestagsabgeordneten Josef Göppel auf der Demonstration in Oettingen

Großdemonstration im Grenzgebiet Württemberg-Schwaben-Franken

Oettingen, 25. Januar 2015 - Im dünn besiedelten Grenzgebiet von Württemberg, Schwaben und Franken demonstrierten erneut 1500 Menschen gegen die Süd-Ost-Stromtrasse, dem sogenannten Korridor D im Bundesnetzplan. MdB Josef Göppel verlangte in seiner Rede, dieses Projekt aus dem Bundesnetzplan heraus zu nehmen und stattdessen eine zentrale Leitung entlang der Autobahn A7 von Schleswig-Holstein nach Süddeutschland zu führen.

Darüber hinaus sei die Ertüchtigung des vorhandenen Stromnetzes von 380 KV auf 500 KV eine Möglichkeit, um mehr Strom transportieren zu können und den notwendigen Ausgleichsbedarf schneller herbei zu führen. Schließlich müsse ernsthaft die Verkabelung der Gleichstromleitungen in den Vordergrund rücken. Gleichstrom lasse sich aus physikalischen Gründen leichter verkabeln als Wechselstrom. Die utopischen Kostenschätzungen seien inzwischen auf ein realistisches Maß zurückgegangen. Zur politischen Befriedung und raschen Realisierung von Gleichstromtrassen sei die Verlegung in der Erde das sinnvollste Vorgehen.

Göppel sagte weiter, um die Durchsetzung der erneuerbaren Energien sei ihm nicht bang. Jetzt gehe es aber darum, wer das Geschäft damit mache, breite Bevölkerungsschichten mit Bürgerenergieprojekten oder zentrale Konzerne mit anonymen Großaktionären. Die Belastung des eigenverbrauchten Stroms mit einer Umlage, der Übergang zu Ausschreibungen und der Spitzenausgleich mit Stromtrassen anstelle dezentraler Speicher zeige eine klare Tendenz zurück zu Großstrukturen. Die Energiewende werde aber nicht ohne das direkte Engagement vieler Bürger erfolgreich sein.