Rückenwind - AKU-Vorstand will nur eine Stromtrasse

Bayernkurier - Artikel aus Rubrik: CSU-Intern

Erschienen am: 22. November 2014 Autorin: Anna Diller

Berlin/München - Der CSU-Energieexperte und Vorsitzende des -Arbeitskreises Umweltsicherung und Landesentwicklung (AKU), MdB Josef Göppel, schlägt in der bayerischen Stromtrassen-Debatte in einem Brief an das Bayerische Wirtschaftsministerium vor, lediglich die in Fachkreisen unumstrittene Süd-Linkleitung zu bauen. Über die Art der Verlegung jener von Schleswig-Holstein nach Bayern führenden Leitung erklärte Göppel weiter: „Zum Verlauf der Süd-Link-trasse rege ich an, die Leitung entlang der A7 bis Gundremmingen in der Erde zu verlegen. Gundremmingen ist die günstigste Gelenkstelle in das bayerische und baden-württembergische Netz. Damit wäre der zweite Korridor von Sachsen-Anhalt quer durch Bayern endgültig überflüssig.“

Weltweit seien bereits rund 4000 Kilometer Gleichstromleitungen in Erdkabeltechnik gebaut, davon circa 3000 Kilometer als See- und über 1000 als Landkabel, fast die Hälfte davon in Deutschland, so Göppel. Seekabel würden sogar unter weit extremeren Bedingungen verlegt als Landkabel, so dass für Göppel feststehe: „Angesichts der Erfahrungen mit Seekabeln ist für mich nicht nachvollziehbar, dass die Netzbetreiber immer noch behaupten, die Erdverkabelung koste acht- bis zehnmal so viel. Die Verlegung in bundeseigenem Grund, etwa entlang der A7, würde die Kosten weiter verringern.“ Zusätzlich positiv sei, dass die Lebensdauer von Erdkabeln circa zehn Jahre mehr betrage, die Wartungskosten niedriger ausfielen und die Gefahr von Schäden durch Extremwetterereignisse vernachlässigbar sei. Außerdem: „Das Landschaftsbild bleibt erhalten.“

Göppel begrüßt daher ausdrücklich, dass die Bayerische Staatsregierung eine Prüfung der Trassen durchgesetzt habe. Das biete dem Bayerischen Wirtschaftsministerium nun die Chance, alternative Konzepte zu prüfen, lobt Göppel. Die Konzentration auf die Trasse Süd-Link hält Göppel dabei für ein Konzept, „das politisch befriedet und technologisch überzeugt.“ Weitere Trassen seien nicht nötig, denn von Norwegen nach Schleswig-Holstein sei bereits ein 623 Kilometer langes Seekabel im Bau. Die norwegischen Wasserspeicherkraftwerke könnten Schwankungen der erneuerbaren Eigenerzeugung so weit auffangen, dass die Versorgungssicherheit im Süden Deutschlands voll gewährleistet sei: Dies sei ausreichend, um die gesicherte Leistung aller bayerischen Atomkraftwerke zu ersetzen, so Göppel.