Fast gescheitert

Bayernkurier vom 14. Januar 2012

Vor allem dem entschlossenen Eingreifen von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sei es zu verdanken, dass die internationalen Bemühungen
zum Klimaschutz nicht in eine Sackgasse geraten sind. Das erklärt der
CSU-Umweltpolitiker Josef Göppel im Rückblick auf die Klimakonferenz im südafrikanischen Durban, an der er selbst teilgenommen hat.

Röttgen habe ein Scheitern nur knapp verhindern können. Mit dem Erfolg deutscher Technik im Rücken, dem „Zweiten Deutschen Wirtschaftswunder" seit 2008 und dem 20-prozentigen Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung konnte Röttgen laut Göppel überzeugend auftreten. Die Bremser- Nationen Russland, Kanada und Japan hätten bereits im Vorfeld erklärt, dass sie aus den Minderungsverpflichtungen des Kyoto -Protokolls aussteigen würden und weitere Auflagen keinesfalls hinnähmen. Die USA und China mit zusammen 80 Prozent der Treibhausgase ließen wenig Hoffnung auf Fortschritte aufkommen. „In den USA herrschte eine Stimmung, die man nur mit dem Tanz auf der Titanic vergleichen kann", so Göppel. Negativ bewertete Göppel die südafrikanische Tagungsleitung, von der keine konstruktiven Impulse ausgegangen seien, sowie die polnische EU-Präsidentschaft, die offenbar jedes Zurückschrauben der Kohleverfeuerung habe verhindern wollen.