Seehofer warnt vor Ökoproblemen bei nachwachsenden Rohstoffen

Deutsche Presseagentur vom 07. Juni 2007

Neumarkt/Oberpfalz - Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) will den Bauern beim Anbau von nachwachsenden Rohstoffen spezielle Nachhaltigkeitsregeln auferlegen. Dadurch könne vermieden werden, dass einseitige Bewirtschaftung der Äcker zu Problemen mit den Bodenkulturen führt, sagte Seehofer am Donnerstag im oberpfälzischen Neumarkt. «Es darf kein Wachstum zu Lasten der Natur geben.» Entsprechende Regelungen müssten auf EU-Ebene in Kraft treten.

Seehofer sprach sich angesichts des Booms in diesem Bereich dagegen aus, die umweltgerechte Bewirtschaftung der Flächen den Erzeugern selbst zu überlassen. Dies könne nicht funktionieren, da die Betriebe nach den Marktregeln zunächst auf Maximierung der Agrarerträge schauten. Seehofer warnte davor, dass bei einer Monobewirtschaftung der Felder in Zukunft hohe Kosten zur Reparatur negativer Umweltfolgen entstehen könnten.

Bei einer internationalen Expertentagung zum Wert der Landschaft bezeichnete Seehofer die nachwachsenden Rohstoffe als große Chance zur wirtschaftlichen Entwicklung der ländlichen Räume. «Wir nutzen in Deutschland heute 13 Prozent der Ackerfläche für nachwachsende Rohstoffe.» In den vergangenen zehn Jahren habe sich diese Fläche verzehnfacht. Die Landwirte seien nicht mehr nur noch Produzenten von Lebensmitteln, sondern auch Energielieferanten. Die Multifunktionalität dieses Wirtschaftszweiges sei "die zweite grüne Revolution".

Zu der Tagung des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege waren mehr als 100 Teilnehmer aus ganz Deutschland und mehreren europäischen Ländern gekommen. Sie wollen Konzepte entwickeln, wie die Natur als Motor der ökonomischen Entwicklung der ländlichen Gebiete dienen kann.

Der Vorsitzende des Verbandes, der CSU- Bundestagsabgeordnete Josef Göppel, sagte, die Umwelt sei auch ein wesentlicher Faktor beim Wettbewerb um gute Arbeitskräfte. Die Mitarbeiter von Unternehmen achteten immer mehr auf eine schöne Umgebung und den Erholungswert des Wohn- und Arbeitsortes.

Die Eröffnungsrede von MdB Josef Göppel finden Sie hier.