Ein Netzwerk voller Energie

Regio Business Crailsheim, Ausgabe September 2006

In Westmittelfranken entsteht ein Netzwerk für erneuerbare Energien. Getragen wird es von Firmen aus diesem Sektor, von den Fachhochschulen Ansbach und Weihenstephan-Triesdorf, von der IHK, der Handwerkskammer und regionalen Politikern.
Starttermin wird im November sein. Und schon seit September letzten Jahres arbeitet ein Vorbereitungsteam am Konzept. Man ist sich einig, dass in Westmittelfranken eine hohe Grundkompetenz für erneuerbare Energien besteht. Namhafte Firmen sind dort führend in den Sektoren Wasserkraft, Biomasse und Photovoltaik.
An den FHs Ansbach und Triesdorf ist „Energie und Umwelt“ ein Schwerpunkt. In Triesdorf wirkt das Entwicklungs-, Beratungs- und Anwendungszentrum für erneuerbare Energien (EBA) vor allem in die Landwirtschaft und das Handwerk hinein. Auch für das neue Berufsbild „Fachagrarwirt Energie“ laufen hier zahlreiche Lehrgänge.
Das politische Umfeld für effizientere Energienutzung und den Einsatz erneuerbarer Energien ist in Westmittelfranken günstig: Allen voran MdB Josef Göppel, der als einer der renommiertesten „Umweltpolitiker“ des Landes gilt.
So entstand die Idee, auf der Basis des Entwicklungsleitbildes Westmittelfranken der IHK (RegioBusiness berichtete) eine Kompetenzregion für Energie und Umwelt zu entwickeln. Diese Strategie soll der Region ein Kompetenzprofil geben und zu einem Markenbegriff werden. Das Netzwerk soll die Angebote der einzelnen Firmen für die Bevölkerung besser erkennbar machen und vernetzen, soll dieses Potenzial im Raum selbst verdichten, um attraktive Beispiele und Besichtigungsziele zu schaffen. Die Region soll durch gemeinsames Auftreten von Wirtschaft, Wissenschaft und regionaler Politik bundesweit ins Bewusstsein rücken und unverwechselbar werden. Göppel: „Das Netzwerk soll in erster Linie den heimischen Firmen dienen, damit aber gleichzeitig die Wertschöpfung der Gesamtregion stärken.“
Am 18. November wird sich das „Netzwerk Erneuerbare Energien Westmittelfranken“ mit einer großen Veranstaltung in Triesdorf der Öffentlichkeit vorstellen. Nach Einführungsreferaten von Bezirkstagspräsident Richard Bartsch und Josef Göppel folgen Stellungnahmen der IHK, der Hochschulen und der Unternehmer. Ein Diskussionsforum informiert über Alternativen zu Öl und Gas in der Wärmeversorgung von (kommunalen) Gebäuden.
„Wir müssen mit den Gütern dieser Erde sparsamer umgehen“, mahnt Josef Göppel. „Erst wenn es uns gelingt, den Energieverbrauch um etwa 40 Prozent zu senken, haben wir eine Chance, mit erneuerbaren Energien unseren Strom- und Wärmebedarf zu decken.“