Widerstand gegen Süd-Ost-Stromtrasse reisst nicht ab

Großdemonstration im Grenzgebiet Württemberg-Schwaben-Franken

Oettingen, 25. Januar 2015 - Im dünn besiedelten Grenzgebiet von Württemberg, Schwaben und Franken demonstrierten erneut 1500 Menschen gegen die Süd-Ost-Stromtrasse, dem sogenannten Korridor D im Bundesnetzplan. MdB Josef Göppel verlangte in seiner Rede, dieses Projekt aus dem Bundesnetzplan heraus zu nehmen und stattdessen eine zentrale Leitung entlang der Autobahn A7 von Schleswig-Holstein nach Süddeutschland zu führen.

Darüber hinaus sei die Ertüchtigung des vorhandenen Stromnetzes von 380 KV auf 500 KV eine Möglichkeit, um mehr Strom transportieren zu können und den notwendigen Ausgleichsbedarf schneller herbei zu führen. Schließlich müsse ernsthaft die Verkabelung der Gleichstromleitungen in den Vordergrund rücken. Gleichstrom lasse sich aus physikalischen Gründen leichter verkabeln als Wechselstrom. Die utopischen Kostenschätzungen seien inzwischen auf ein realistisches Maß zurückgegangen. Zur politischen Befriedung und raschen Realisierung von Gleichstromtrassen sei die Verlegung in der Erde das sinnvollste Vorgehen. Göppel ist deshalb Mitglied einer Gruppe von Abgeordneten beider Regierungsfraktionen, die für eine Erdverkabelung von Süd-Link eintreten.

Göppel sagte weiter, um die Durchsetzung der erneuerbaren Energien sei ihm nicht bang. Jetzt gehe es aber darum, wer das Geschäft damit mache, breite Bevölkerungsschichten mit Bürgerenergieprojekten oder zentrale Konzerne mit anonymen Großaktionären. Die Belastung des eigenverbrauchten Stroms mit einer Umlage, der Übergang zu Ausschreibungen und der Spitzenausgleich mit Stromtrassen anstelle dezentraler Speicher zeige eine klare Tendenz zurück zu Großstrukturen. Die Energiewende werde aber nicht ohne das direkte Engagement vieler Bürger erfolgreich sein.

Mitwirkung der Gemeinden

Die Bundesnetzagentur hat den Antrag für die zentrale Leitung Süd-Link mit den Abzweigungen im Dezember erhalten und prüft diesen nun. Die Abzweigung Rothenburg o.d.T.– Raitersaich ist im zweiten Entwurf für den Netzentwicklungsplan Strom 2014 unter dem Korridor Süd-Link aufgeführt. Die Netzbetreiber selbst halten die Abzweigung für weniger wichtig als die Haupttrasse. MdB Josef Göppel hält sie für überflüssig. Der Anschluss an das bayerische Stromnetz sollte an dem leistunsgfähigeren Umspannwerk eines Atomkraftwerks erfolgen.

Im März beginnt das Konsultationsverfahren. Dann sind offizielle Stellungnahmen möglich. Die direkte Einbeziehung der Kommunen als Träger öffentlicher Belange beginnt allerdings erst danach bei den Antragskonferenzen. Dazu werden die Träger öffentlicher Belange schriftlich eingeladen. Der genaue Termin für die Antragskonferenz in unserer Region steht noch nicht fest, ist aber frühestens im April.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.netzausbau.de und www.tennet.eu/suedlink.

Eine Präsentation zu diesem Thema finden Sie hier.

 

Artikel vom: 27.01.2015 12:04