Wer Energie spart, soll belohnt werden

Göppel unterstützt Klimadividende

Berlin, 12. Mai 2016 – Im Dezember 2015 hat sich die Weltgemeinschaft in Paris auf einen anspruchsvollen Weltklimavertrag geeinigt. Der Vertrag sieht vor, bis zur Mitte des Jahrhunderts treibhausgasneutral zu werden. Die einzelnen Staaten müssen dazu Klimaschutzpläne mit konkreten Maßnahmen vorlegen. Für Deutschland ist bereits klar, dass zusätzliche Anstrengungen notwendig sind. Das Bundesumweltministerium arbeitet derzeit an einem Klimaschutzplan 2050. 

Ein interessanter Vorschlag kommt nun von einem Aktionsbündnis: Die Klimadividende. Die Initiatoren fordern nach dem Vorbild europäischer Nachbarländer wie Frankreich, Dänemark oder der Schweiz, eine CO2-Abgabe auf fossile Energieträger einzuführen. Der entscheidende Unterschied ist aber, dass die Einnahmen an die Bürgerinnen und Bürger zurückfließen sollen. Unterstützung erhält die Idee von dem Potsdamer Klimaökonomen Prof. Ottmar Edenhofer. Er schlägt vor, jährlich vor Weihnachten die Einnahmen als Klimadividende auf alle Deutschen gleichmäßig pro Kopf auszuschütten. Eine kurze Darstellung der Klimadividende finden Sie hier.

Josef Göppel hält diesen marktbasierten Ansatz für eine weitschauende Idee: „Damit würde das Verursacherprinzip umgesetzt und ein sozialer Ausgleich erreicht. Wer die Atmosphäre besonders belastet, bekommt weniger zurück als er eingezahlt hat. Eine Familie, die auf ihren Energieverbrauch achtet, profitiert hingegen.“ Göppel wird deshalb den Vorschlag in die Diskussion um den deutschen Klimaschutzplan einbringen.

Konkret schlägt die Initiative eine CO2-Abgabe von 10 €/t CO2 auf alle fossilen Brenn- und Treibstoffe vor. Kraftwerke und Industrieanlagen, die im Europäischen Emissionshandel sind, müssen nur die Differenz zwischen dem Zertifikatspreis und der CO2-Abgabe abführen. Benzin und Heizöl würden dadurch um rund 2,5 ct/l teurer, Braunkohlestrom um rund 0,4 ct/kWh. Eine durchschnittliche vierköpfige Familie, die 25 000 km mit dem Auto fährt, 2500 Liter Heizöl und 3500 kWh Strom verbraucht, würde rund 110 Euro im Jahr an CO2-Abgabe zahlen. Als Klimadividende würden aber 400 Euro an die Familie zurückfließen.

Wichtig ist, dass die Klimadividende nicht in Konkurrenz zum Emissionshandel steht, sondern eine Ergänzung darstellt. Die Einnahmen aus dem Emissionshandel könnten also auch künftig in den Energie- und Klimafonds fließen, aus dem zum Beispiel die Gebäudesanierung gefördert wird.

Artikel vom: 13.01.2016 13:38