Umweltobmann der Union für Tempolimit 130

Göppel widerspricht Tiefensee und Gabriel


Umweltobmann der Union für Tempolimit 130Berlin, 28. Dezember 2006 - Der Umweltobmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, MdB Josef Göppel, unterstützt den Vorstoß des Umweltbundesamtes zur Einführung eines generellen Tempolimits auf Autobahnen. Er plädiert jedoch für eine Begrenzung auf 130 km/h, weil damit Akzeptanz und Durchsetzbarkeit größer seien als bei Tempo 120. Auf diese Weise ließen sich knapp 10 % des PKW-bezogenen CO2-Ausstoßes auf Autobahnen einsparen. Darüber hinaus werde das Autobahnfahren sicherer. Göppel: "Auf deutschen Autobahnen fühlt man sich oft regelrechten Hetzjagden ausgesetzt."
Das Argument von Verkehrsminister Tiefensee, 50 % der Autobahnen hätten ohnehin Geschwindigkeitsbeschränkungen, sei in diesem Zusammenhang nicht stichhaltig. Auf den freien Strecken würde umso mehr gerast. In Bezug auf die Flüssigkeit des Verkehrs wirke sich eine gleichmäßigere Geschwindigkeit ebenfalls günstig aus. Der Durchsatz bei dichtem Verkehr werde größer, viele Staus würden vermieden. Schließlich gebe es in fast allen anderen europäischen Ländern und den USA positive Erfahrungen mit einer Geschwindigkeitsobergrenze.
Die Behauptung, ein Tempolimit senke den CO2-Ausstoß nur gering und sei auch aus diesem Grund abzulehnen, hält Göppel für verantwortungslos. Angesichts der rasant steigenden Schäden durch den Klimawandel könne auf keinen Einzelbeitrag verzichtet werden. Im Vergleich zur produzierenden Industrie erbringe der Sektor Verkehr bisher kaum einen Beitrag zur Erfüllung der deutschen Klimaschutzverpflichtungen. Der Trend zu stärkeren Motoren fresse einzelne Verbesserungen wieder auf. Die Selbstverpflichtung der Autohersteller, den CO2-Ausstoß bis 2008 auf 140 Gramm pro Kilometer zu begrenzen, werde bei weitem verfehlt.
Göppel: "Wer jetzt das Mögliche nicht tun will, wird in einigen Jahren noch viel einschneidendere Maßnahmen hinnehmen müssen." Der kürzlich vorgelegte Bericht des Weltbankökonomen Nicolas Stern sollte allen Politikern die Augen für die Kosten unterlassenen Klimaschutzes geöffnet haben.
Der Umweltarbeitskreis der CSU, dessen Vorsitzender Göppel ist, hat sich mehrfach für ein Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen. Im Zug der Beratung des neuen Grundsatzprogramms der Partei soll ein neuer Anlauf dazu unternommen werden.

Artikel vom: 11.01.2007 14:40