Schwieriges Jahr für Biotreibstoffe

Heimische Hersteller brauchen Unterstützung

Berlin, 27. März 2007 - Fallende Preise für herkömmlichen Sprit und eine veränderte staatliche Förderung bereiten den heimischen Biodiesel- und Pflanzenölherstellern Probleme. Zurzeit können in Deutschland 5 Millionen Tonnen umweltfreundlicher Treibstoff produziert werden, verkauft wird seit der Einführung einer Steuer von 9 Cent je Liter Biodiesel aber deutlich weniger. In den kommenden Jahren werden diese Kapazitäten allerdings dringend benötigt, wenn, wie von der EU beschlossen, bis 2020 10% des Treibstoffs aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen werden soll.

Josef Göppel schilderte am 27. März in der CDU/CSU-Fraktionssitzung die wirtschaftliche Notlage, in die mittelständische Biodieselfirmen geraten seien und sprach sich dafür aus, der Branche über das kommende Jahr zu helfen. Der Import von Palmöl, für dessen Produktion Regenwälder abgeholzt würden, sei aus Umweltsicht abzulehnen. Die von der Mineralölindustrie seit langem angekündigte Produktion von synthetischen Pflanzenkraftstoffen sei von der Marktreife weit entfernt. Außerdem ist unklar, ob die Umweltbilanz tatsächlich besser sei als beispielsweise bei direkt gepresstem Rapsöl. Göppel sieht auch Unterschiede bei der Wertschöpfung: „Beim reinen Pflanzenöl profitiert nicht nur der Bauer, sondern auch die Ölpresse in der Anbauregion. Diesen regionalen Wirtschaftskreislauf wird es bei der großindustriellen Produktion von Biokraftstoffen nicht mehr geben." Er unterstützt deshalb die von Landwirtschaftsminister Seehofer vorgeschlagene Lösung: Die Beimischung von Biotreibstoffen in Benzin und Diesel soll früher steigen, die Steuer auf Biodiesel und Pflanzenöle nicht weiter erhöht werden und für importierten Pflanzensprit strenge Umweltkriterien gelten.

Artikel vom: 27.03.2007 16:12