Landwirte und Naturschützer rücken in Europa zusammen

Landcare Europe - Zusammenschluss der europäischen Landcare Organisationen,

Landcare Europe - Zusammenschluss der europäischen Landcare Organisationen,

Brüssel, 6. Februar 2017 – Ein neues Bündnis von Landwirten, Naturschützern und lokalen Politikern will in den ländlichen Regionen Europas die Umweltleistungen der Bauern besser honorieren, die biologische Vielfalt stabilisieren und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Stützpunkte hat die Initiative mit dem Namen „Landcare Europe“ bisher in den Niederlanden, Deutschland, Polen, Österreich, Rumänien, Spanien, Luxemburg und Schottland. Vertreter aus diesen Ländern stellten nun in Brüssel vor europäischen Abgeordneten, Kommissionsbeamten und Verbandsvertretern ihre Ziele vor. Nach den Worten von Josef Göppel, Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege und Bundestagsabgeordneter, sollen mit der Initiative überall die proeuropäischen Kräfte gestärkt werden.

Das kennzeichnende Merkmal von Landcare Europe ist die gleichberechtigte und freiwillige Zusammenarbeit von Landwirten mit Umweltverbänden und Kommunalpolitikern in ländlichen Regionen. Die Landwirte bekommen dadurch mehr Rückhalt in der Bevölkerung und die Naturschützer erreichen im Konsens mit den Landnutzern viel mehr als im Streit. Konkret unterstützt wird vor allem die Weidewirtschaft mit Rindern und Schafen sowie die Neuschaffung von Hecken, Pufferstreifen, Feldrainen oder Brachflächen. Gewinnen will Landcare die Bauern mit einem Blickwechsel in der Agrarförderung. Bisher sind ökologische Mindestanforderungen als Voraussetzung für einheitliche Zahlungen vorgeschrieben. In Zukunft soll jeder Landwirt individuell entscheiden können, wie viel er über die gesetzlichen Anforderungen hinaus für die Natur tun will. Je mehr ökologische Leistungen er anbietet, desto höher wird seine Förderung aus europäischen Kassen.

Die Initiatoren von Landcare Europe sind zuversichtlich, dass ihr Modell eine Mehrheit findet. Das französische Landwirtschaftsministerium hat jedenfalls bereits in einem Strategiepapier an den Europäischen Agrarrat geschrieben: „Wir müssen künftig den Mehrwert zum Nutzen der Gesellschaft und der Umwelt, der nicht in den Betriebsbüchern erscheint, in die Förderung einbeziehen.“ Josef Göppel hält das für die entscheidende Voraussetzung, um endlich auch den Eigentümern im Flächennetz Natura 2000 eine gerechte Entschädigung für ihre Gemeinwohlleistungen zukommen zu lassen.

Die Aktivitäten  zur Gründung des Netzwerkes Landcare Europe werden konkret: 

Einladung für die Auftaktveranstaltung 

Hier finden Sie eine Vorstellung des Netzwerks "Landcare Europe" und einen neuen Vorschlag zur Entlohnung der Landwirte für ihre Gemeinwohlleistungen:

"Landcare Europe" Bündnisse für Land - Natur - Menschen

"Die Gemeinwohlprämie" Eine Methode zur Entlohnung unserer Landwirte.

 

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Artikel vom: 25.01.2017 12:43