Nachwachsende Rohstoffe umweltverträglich nutzen

Göppel bei internationalem Biomassekongress


Nürnberg, 6. März 2007 - Der CSU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL), Josef Göppel, forderte beim internationalen Biomassekongress des Bundeslandwirtschaftsministeriums klare Regeln für den umweltverträglichen Anbau und Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen. Die positive Grundhaltung der Bevölkerung zu erneuerbaren Energien dürfe nicht durch einzelne Fehlentwicklungen gefährdet werden.
Göppel verlangte zur Begrenzung des Maisanbaus eine Staffelung der Stromeinspeisevergütung für Biogasanlagen. Außerdem wandte er sich gegen industrielle Großanlagen, die von der Landwirtschaft losgelöst sind. Damit gehe schon viel Energie durch lange Anfahrtswege verloren. Außerdem müsste die Biomasse nach der Vergärung wieder auf Felder ausgebracht werden. Die Transportwege wären also zweimal zurück zu legen. Schließlich müsse aus Klimaschutzgründen vor allem die Gülle der Tiere über Biogasanlagen laufen, damit das 23fach wirksamere Methan gebunden werden könne. Auch aus diesem Grund müsse diese Technik an die Landwirtschaft gebunden bleiben.
Die wirtschaftlichste Anwendungsform der Biomasse sieht Göppel in der direkten Umwandlung in Wärme. Zur Zeit würden aber erst 6% der Wärme in Deutschland aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Er verlangt deshalb eine verlässliche Anschubförderung über ein regeneratives Wärmegesetz. Dafür sprach sich bei der Tagung auch Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer aus.
Als entscheidend für Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Biokraftstoffe nannte Göppel den Verzicht auf Urwaldrodungen in Entwicklungsländern. Deshalb müsse die Einfuhr an klare Herkunftsnachweise gekoppelt werden. Langfristig ließen sich die Regenwälder nur sichern, wenn die betroffenen Länder ein finanzielles Interesse an ihrem Erhalt bekämen. Das müsse in den Kyoto-Nachfolgevertrag aufgenommen werden.

Artikel vom: 08.03.2007 13:48