Josef Göppel: Eigene Werte leben statt fremde Werte abschotten

Rede bei der Delegiertenversammlung der CSU zur Nachfolge im Bundestag

Ansbach, 8. Dezember 2016

  • Ich bin dankbar, dass ich in diesem schönen Wahlkreis über vier Perioden hinweg Abgeordneter sein durfte.
  • Ich danke Ihnen heute für Ihre Unterstützung über diese lange Zeit hinweg.
  • Unsere Bevölkerung hat mir vier Mal großes persönliches Vertrauen geschenkt. Das war immer ein Ansporn, mich um die vielen persönlichen Anliegen zu kümmern, die das Leben der Menschen direkt berührten.
  • In der Wahlkreisarbeit baute ich hauptsächlich auf die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern und das empfehle ich auch der Persönlichkeit, die heute die Kandidatur übertragen bekommt.
  • Ich bin jetzt seit 46 Jahren Mitglied der CSU und damit Zeitzeuge aller politischen Debatten seit 1970. Besonders prägend war die Auseinandersetzung mit dem kommunistischen System in den 70er und 80er Jahren, das Glück der Wiedervereinigung Deutschlands und die erste Flüchtlingswelle Mitte der 90er Jahre.
  • Wirtschaftlich steht Deutschland heute als Insel der Stabilität in Europa da. Dennoch –das wissen wir- reicht das nicht für den künftigen Wahlerfolg aus.
  • Stimmungen ernst nehmen lautet ein häufiger Ratschlag. Das wohl. Aber verantwortliche Politik muss Wege aufzeigen, die Lösungen für die Ursachen der Probleme sichtbar machen. Die Folgen der Globalisierung durch Abschottung abwehren zu wollen wie in Großbritannien und USA, ja sogar neue Mauern zu bauen, das wird die Probleme nicht beseitigen.
  • Die Ursache der Flüchtlingswellen sind militärisch-industrielle Machtinteressen und eine ungerechte Weltwirtschaftsordnung.
  • Das was mit der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland gelungen ist, nämlich dem freien Markt mit einer Wertordnung eine Richtung zu geben, brauchen wir nun international in einem Bündnis aller guten Kräfte aus den Religionen der Welt.
  • Auch deshalb darf Europa nicht scheitern!
  • Das neue Grundsatzprogramm der CSU betont unsere Verankerung in der christlichen Wertordnung.
  • Um damit überzeugend zu wirken, genügt Abgrenzung nicht.
  • Wir müssen viel mehr unsere Werte selbst ernst nehmen und glaubwürdig leben. Dazu gehören der Schutz des Sonntags und die zeitweise Hilfe für Menschen in existentieller Not.
  • Dazu gehört auch, dass wir unsere kulturellen Traditionen und das äußere Gesicht unseres Landes nicht in einer globalisierten Einheitszivilisation untergehen lassen.
  • Brauchen wir Halloween als offiziellen Bestandteil des deutschen Festkalenders?
  • Brauchen wir wirklich außerhalb des Ortsrands jeder Gemeinde ein neues Baugebiet mit einem Hektar Größe im Eilverfahren, wie es unsere Parteiführung aktuell bei der Änderung des Bundesbaugesetzbuches fordert?
  • Es reicht nicht, bei unseren Veranstaltungen voller Inbrunst die Bayernhymne mit der Bitte „Behüte unsere Fluren“ zu singen und im Alltag das nicht ernst zu nehmen.
  • Das, liebe Delegierte, bleibt eine dauernde Aufgabe.

Artikel vom: 08.09.2016 13:33