Internationale Experten einig: Klimawandel erfordert konkretes Handeln

Umweltobmann der Union, Josef Göppel MdB, fordert Sofortprogramm


Berlin, 30. Januar 2007 - Die wichtigsten internationalen Klimaexperten legen im Auftrag der Vereinten Nationen am kommenden Freitag ihren neuesten Bericht zum Klimawandel vor. Der Bericht des UN-Ausschusses für den Klimawandel (IPCC) liefert die bisher umfassendste wissenschaftliche Grundlage für die internationale Politik.
Die vorab bekannt gewordenen Ergebnisse sind beunruhigend: Bis zum Ende dieses Jahrhunderts steigt die Temperatur weltweit zwischen 2 und 4,5 Grad Celsius. Der Meeresspiegel wird zwischen 13 und 58 Zentimetern steigen. Das Ziel, die Erwärmung unter 2 Grad Celsius zu halten, kann nur mit sofortigem und entschiedenem Handeln erreicht werden.
MdB Josef Göppel, Umweltobmann der Union, fordert deshalb weitere Anstrengungen zum Klimaschutz in Deutschland: „Die Zeit des Debattierens muss vorbei sein!" Die vier vorrangigen Handlungsfelder sehe er in der Effizienz der Stromerzeugung, dem CO2-Ausstoß von Fahrzeugen, dem Energiebedarf für Raumwärme und dem Stromverbrauch von Elektrogeräten.
Dringender Handlungsbedarf bestünde in der Nutzung der Abwärme bei der Stromerzeugung. Bisher gingen zwei Drittel der eingesetzten Primärenergie verloren. Göppel sieht die Lösung in einer neuen Struktur: „Wir müssen weg von den zentralen Großkraftwerken hin zu kleineren Einheiten, deren Abwärme vor Ort genutzt werden kann. Die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung muss noch in diesem Jahr ausgebaut werden."
Die CO2-Emissionen im Straßenverkehr haben sich - bei insgesamt sinkendem Treibhausgasausstoß in der EU - seit 1990 um 26 Prozent erhöht. Als Konsequenz aus dem wachsenden Anteil des Kohlendioxid-Ausstoßes im Verkehrsbereich müssen die Emissionen bei neuen Autos verbindlich auf 140 Gramm Kohlendioxid je Kilometer bis 2008 begrenzt werden. Die vorgesehenen Grenzwerte entsprächen einem durchschnittlichen Verbrauch von 5,1 l/100 km bei Dieselfahrzeugen und 5,8 l bei Benzinern.
Göppel unterstützt damit die Linie des EU-Umweltkommissars Dimas: „Die Automobilindustrie ging 1998 eine verbindliche Selbstverpflichtung ein, den Ausstoß von Kohlendioxid bis zum Jahre 2008 im Durchschnitt auf 140 Gramm je Kilometer zu senken. Nun will sie von dem nichts mehr wissen, was sie sich selbst auferlegt hat. International isoliert sich Deutschland damit, weil spritsparende Autos von den USA bis China immer mehr nachgefragt werden.
Im Bereich der Raumwärme sieht Göppel hingegen Deutschland mit dem aufgestockten CO2-Gebäudesanierungsprogramm in einer Vorreiterrolle. Jetzt müsse noch die Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich verstetigt werden. Göppel tritt deshalb dafür ein, noch in diesem Jahr ein regeneratives Wärmegesetz zu verabschieden.
Das vierte Element eines Sofortprogramms sei eine Senkung des Stromverbrauchs in privaten Haushalten. Der Verbraucher müsse beim Kauf aller elektrischen Geräte klar erkennen, wie viel Strom ein Gerät brauche. Zur Vermeidung von Verlusten im Bereitschaftsmodus, müssten alle Neugeräte mit einem echten Ausschaltknopf ausgestattet sein. Stromfresser dürften gar nicht erst auf den Markt gebracht werden.
Für mehr Informationen:
Büro Josef Göppel MdB, josef.goeppel@bundestag.de, 030 227 77374

Artikel vom: 31.01.2007 14:31