Eine Wertordnung für die Wirtschaft

Berlin, 25.Mai 2007 – Die G8 sind die sieben wichtigsten Industriestaaten und Russland. Die G8 sind das Forum, in dem die großen westlichen Demokratien sich in wichtigen Fragen strategisch abstimmen. Ursprünglich sollten die regelmäßigen Treffen der Stabilisierung der globalen Handels- und Finanzbeziehungen dienen. Heute sind Themen wie der Klimawandel oder die Armutsbekämpfung genauso wichtig. Deshalb werden regelmäßig die fünf wichtigsten Schwellenländer zu Konsultationen eingeladen. Zurzeit hat Deutschland den G8-Vorsitz. Damit kann Frau Merkel die Akzente setzen.

Sie wird den Schwerpunkt auf die Verantwortung der großen Industrieländer legen und auf eine Wertordnung für die Wirtschaft aller Länder mit sozialen und ökologischen Mindeststandards drängen. Sie sagt, die Welt brauche einen Siegeszug der sozialen Marktwirtschaft.
 
Besonders wichtig ist deshalb die Integration Afrikas in die Weltwirtschaft. Staaten der Dritten Welt sollen durch eine Verbesserung ihrer Infrastruktur gezielt gestärkt werden. Mit westlicher Hilfe sollen außerdem Krankheiten wie AIDS, Tuberkulose und Malaria zurückgedrängt werden. Die Entwicklungshilfe aus den Industrieländern wird dazu kräftig erhöht. Die Empfängerstaaten können künftig Projekte nach eigenem Ermessen entwickeln. Gleichzeitig werden die Kontrollen verstärkt.

In der Öffentlichkeit steht der G8-Gipfel unter deutscher Führung ganz im Zeichen der Bemühungen um den weltweiten Klimaschutz. Im kleinen Kreis will man die USA von einem stärkeren Engagement überzeugen. Ein Signal der großen Industrieländer würde auch schnell wachsende Staaten wie China und Indien zu eigenen Minderungsverpflichtungen bewegen.

Aber auch klassische Wirtschaftsthemen stehen auf der Tagesordnung. Der Westen wird das Kopieren von Originalprodukten in China zur Sprache bringen. Investitionssicherheit könne es nur bei einem verlässlichen Schutz des geistigen Eigentums geben, lautet eine der Verhandlungsforderungen.