Den ländlichen Raum stärken

Nationales Entwicklungsprogramm gefordert

Berlin, 26. Juni 2006 - Ein nationales Entwicklungsprogramm „Ländlicher Raum" haben der Deutsche Verband für Landschaftspflege, der Deutsche Landkreistag, der deutsche Städte- und Gemeindebund, die Agrarsoziale Gesellschaft und der Bundesverband der gemeinnützigen Landgesellschaften gefordert. In einer gemeinsamen Erklärung kritisieren die Verbände die Reduzierung der EU-Mittel für den ländlichen Raum in Deutschland ab 2007 um 2,1 Milliarden Euro. Dem müsse mit einem nationalen Entwicklungsprogramm für ländliche Räume begegnet werden, das durch Umschichtung von EU-Agrarmitteln finanziert werden könnte. Nach Auffassung der Verbände müssen Bund und Länder künftig stärker der Tatsache Rechnung tragen, dass Deutschlands Wirtschafts- und Arbeitspotenzial zu einem großen Teil in der Fläche liege.

Besonders die Länder seien aufgefordert, die Chance zu nutzen, eine integrierte Entwicklung der ländlichen Räume zu fördern. Dazu gehöre der Erhalt der Kulturlandschaft, aber eben auch die Perspektive, außerhalb der Landwirtschaft Arbeitsplätze zu finden. Das Verhältnis des Mitteleinsatzes zwischen den landwirtschaftlichen Tätigkeiten und der weiteren ländlichen Entwicklung müsse ins Gleichgewicht kommen. Die Verbände warnen vor einer kontinuierlichen Verschlechterung der Entwicklungsbedingungen für die Gebiete außerhalb der Ballungszentren. Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gelte es, der Zielvorgabe des Grundgesetzes gerecht zu werden, gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Teilräumen Deutschlands zu gewährleisten. Es müsse darum gehen, Arbeitsplätze zu erhalten, neue zu schaffen und die ländlichen Zentren zu stärken. Damit würden von Abwanderung betroffene Gebiete insgesamt stabilisiert.

Quelle: AGRA-EUROPE 26/06

Artikel vom: 26.06.2006 14:51