Beschleunigter Ausbau erneuerbarer Energien in Bayern

Vorschläge des CSU-Arbeitskreises Umwelt

München, 14. April 2011 – Der CSU-Arbeitskreis Umweltsicherung hat konkrete Vorschläge für einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien in Bayern erarbeitet.

Innerhalb weniger Jahre kann danach die Hälfte der bayerischen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Die CSU-Umweltpolitiker treten für einen zügigen Ausstieg aus der Kernkraft ein. Das letzte Atomkraftwerk soll 2020 vom Netz gehen. Die Mitte März 2011 stillgelegten acht Kernreaktoren sollen dauerhaft vom Netz bleiben, weil sie sicherheitstechnisch nicht zu vertretbaren Kosten nachgerüstet werden können.

Der Schwerpunkt des Ausbaus erneuerbarer Energien in Bayern soll auf Windrädern liegen. Um das 50%-Ziel zu erreichen seien 2000 zusätzliche Windräder, im Schnitt eine Anlage je Gemeinde, nötig. Dadurch ließe sich eine Abhängigkeit von Windstrom aus Nord- und Ostdeutschland vermeiden. Eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums zeige, dass dann nur 500 statt 3600 Kilometer zusätzliche Nord-Süd-Hochspannungsleitungen notwendig seien.

Beim Sonnenstrom hat Bayern schon jetzt eine Spitzenposition. Die gebäudeintegrierte Photovoltaik müsse einen neuen Schub erhalten und der Eigenverbrauch besonders gefördert werden. Vom Freistaat erwartet der Arbeitskreis eine Initiative für Solarstrom von Gewerbedächern und Parkplätzen. Außerdem sollten jene Solarparks auf Freiflächen noch errichtet werden dürfen, die Mitte 2010 durch eine Gesetzesänderung nicht fertig gestellt werden konnten.

Im Bereich Biogas schlägt das Positionspapier eine Lenkung auf Reststoffe vor. Gülle, Mist und Landschaftspflegematerial stünden nicht in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelerzeugung und sollten deshalb in Neuanlagen verstärkt zum Einsatz kommen. Die sinnvolle Nutzung von mindestens der Hälfte der Abwärme solle zur Pflicht werden.

Zentrales Element einer zukunftsfesten Energieversorgung für Bayern seien örtliche Vermarktungsringe auf Ebene der Verteilnetze. Dazu müssten auch geeignete Speicher rasch zur Anwendung kommen. Besonders interessant sei die Speicherung von Erzeugungsspitzen bei Wind- und Sonnenstrom im Erdgasnetz durch Methanisierung.

Zentrale Akteure beim Umbau der Energieversorgung sieht der Arbeitskreis in den Energiegenossenschaften und den Stadtwerken. Im Erneuerbare-Energien-Gesetz solle die Direktvermarktung erneuerbaren Stroms erleichtert werden, damit die regionale Vollversorgung von Kleinverbrauchern mit erneuerbarem Strom bis 2020 erreicht werden könne.

Das vollständige Positionspapier finden Sie hier.

Artikel vom: 14.04.2011 18:06